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Streik der TNT-Beschäftigten-Beschäftigten in Amsterdam

Streik der TNT-Beschäftigten-Beschäftigten in Amsterdam
Das Foto demonstrierender Kolleginnen und Kollegen von TNT schickte uns die Gruppe "Rode Morgen"

Amsterdam (Korrespondenz), 08.12.10: Mehr als 10.000 Postboten und Sortierer demonstrierten am 16. November zur Zentrale der privatisierten ehemaligen Staatspost TNT in Den Haag. Die Kollegen haben sich entschieden, richtig zu kämpfen und jede Woche einen Tag mehr zu streiken bis Weihnachten. Das trifft TNT besonders, denn die traditionellen holländischen Weihnachtskarten sind das größte Jahresgeschäft. Am 25./26. November wurde auf Grund des Drucks der Kollegen zwei Tage gestreikt und diese Woche werden es drei Tage sein.

Warum sind die Postboten so aufgebracht? TNT will insgesamt 18.000 Postboten und Sortierer - alle, die einen Arbeitsplatz mit einem festen Vertrag haben - entlassen. Stattdessen planen sie einen Teil davon als rechtlose "Postbesorger" mit Niedrigstlöhnen (am besten mit Stücklohn, wie bei der Konkurrenz DHL) wiedereinzustellen. 6.000 wurden bereits entlassen. Es gibt eine entfaltete Auseinandersetzung. Soll der Kampf nun um "weniger erzwungene Entlassungen gehen" oder um den Erhalt  von jedem Arbeitsplatz? 

Die marxistisch-leninistische Gruppe "Rode Morgen" verbreitet ihre Betriebszeitung "Post in Bewegung extra" jede Woche vor Sortierzentralen und fordert, dass die gesamte gewerkschaftliche Kampfkraft entfaltet wird, dass selbständige Aktionskomitees eingerichtet werden und der Kampf fortgesetzt wird, bis die Entlassungspläne vom Tisch sind.

Blockaden durch "Lastwagen vor die Tore der Sortierzentren", das fordern viele Kollegen. Die Solidarität der Bevölkerung, die auch massiv von der Abwälzung der Krisenlasten betroffen wird, ist ihnen gewiss.