Betrieb und Gewerkschaft

Fall "Emmely": Ohrfeige für Kaiser's und seine juristischen Vertreter

15.12.10 - Dazu heißt es in einer Pressemitteilung des "Komitees Solidarität mit Emmely":

Seit Mitte Oktober - entschuldigt, dass wir Euch nicht zeitnäher informieren - liegt nun die schriftliche Urteilsbegründung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) vor. ... Bemerkenswert ist vor allem, dass das BAG ausdrücklich und entgegengesetzt zum Landesarbeitsgericht betont, dass Emmely keine KollegInnen angeschwärzt hat. ...

Das ist nicht nur eine Ohrfeige für Richterin Daniele Reber vom Landesarbeitsgericht Berlin, sondern auch für die Anwältin von Kaiser's, Karin Schindler-Abbes, die ihre Zeit vor dem Bundesarbeitsgericht vor allem dazu nutzte, mehrere Kübel Dreck über Emmely auszukippen ...

Leider hat diese Strategie gegenüber den Medien durchaus funktioniert, die immer mal wieder über Emmelys Charakter spekuliert haben, wo's doch eigentlich um den Skandal der Bagatell- und Verdachtskündigungen in diesem Fall durch Kaiser's ging. Erstaunlicherweise wurde nie über die Charaktereigenschaften und das Anschwärzen durch Kaiser's Regionalmanager Tobias Tuchlenski, deren Rechtsanwältin oder von Eriwan Haub, Haupteigentümer der Tengelmanngruppe, berichtet. ...

Immerhin sind seit dem "Fall Emmely" aber bereits ein paar andere Kündigungsfälle günstig ausgegangen. Am deutlichsten der Fall einer Bahnmitarbeiterin, der die Bahn Abrechnungsbetrug im Zusammenhang mit ihrer eigenen Feier zur 40-jährigen Betriebszugehörigkeit vorwarf. Da ging es immerhin um 160,- EURO und das Gericht ging ebenfalls von einer schweren Verfehlung aus, hat die Kündigung aber dennoch mit Verweis auf das Emmelyurteil zurückgewiesen.