Betrieb und Gewerkschaft
Bosch Verpackungstechnik Waiblingen: IGM-Mitglieder solidarisch mit Kunststoffwerk
Waiblingen (Korrespondenz), 22.12.10: Die Mitgliederversammlung der IG Metall bei Bosch Verpackungstechnik in Waiblingen erklärte sich solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen des Bosch Kunststoffwerks, ebenfalls in Waiblingen. Das Kunststoffwerk soll nach Feuerbach verlagert werden. Dabei würden 130 der etwa 1190 Arbeitsplätze weg fallen (siehe "rf-news"-Bericht).
Aber auch die Ausbildung würde darunter leiden, denn die beiden Werke haben eine gemeinsame Ausbildungswerkstatt von momentan etwa 33 Auszubildenden bei Bosch Verpackungstechnik in Waiblingen. Die Verlagerung des Kunststoffwerkes, gegen die sich die Belegschaft in Umfragen des Vertrauenskörpers bereits im September ausgesprochen hat, würde bedeuten, dass diese Ausbildungswerkstatt in Frage gestellt würde.
Die Mitgliederversammlung bei Bosch Verpackungstechnik wurde einberufen, um über die Absicht der Geschäftsleitung zu informieren, einen bereits bestehenden so genannten Standortsicherungsvertrag zu verlängern. Laut Vertrag, der Ende Dezember 2010 ausläuft, musste die Belegschaft die letzten drei Jahre die Hälfte des tariflichen Urlaubs- und Weihnachtsgeldes und eine Woche Arbeitszeit für "Qualifizierung" hergeben. In der kontrovers geführten Diskussion äußerten mehrere Redner Zweifel an den Zahlen der Geschäftsleitung, die nach Aussagen des Gewerkschaftsvertreters den Standort eindeutig als "Sanierungsfall" ausweisen würden.
Erstmals konnte mit der Erklärung gegen den Widerstand einzelner Betriebsräte der Gedanke der gemeinsamen Betroffenheit und der gegenseitigen Solidarität Gestalt annehmen. Der Gewerkschaftssekretär formulierte den Gedanken der Solidarität um in "ein gemeinsames Eintreten für den Standort Waiblingen" und bog eine Abstimmung darüber ab, sicherte aber zu, die Solidaritätsgrüße zu übermitteln.