Betrieb und Gewerkschaft

Mahnwache gegen den Abtransport der Maschinen

Karlsruhe (Korrespondenz), 24.12.10: Am 22. Dezember begannen die Kollegen von Harmann-Becker (Autoradios, Navigation) eine Mahnwache vor dem Tor ihrer Fabrik (siehe "rf-news"-Bericht). 700 Arbeitsplätze sind gefährdet und sollen abgebaut oder verkauft werden. Bis zum 3. Januar wird das Werk in Schichten rund um die Uhr bewacht. Über eine Telefonkette können innerhalb einer Stunde 200 Kollegen mobilisiert werden. Die Kollegen befürchten, dass in den Weihnachtstagen die Maschinen abgebaut werden. In einer Solidaritätserklärung des MLPD Kreisverbandes Karlsruhe heißt es:

"Liebe Kolleginnen und Kollegen von Harmann & Becker,
wir haben aus der Presse und von 'rf-news.de' erfahren, dass in euerem Werk 700 Kolleginnen und Kollegen entlassen werden sollen. Wir kennen Harmann & Becker schon aus Karlsbad, wo 2009 ebenfalls Entlassungen durchgezogen wurden. Im Kreis Karlsruhe werden auch Entlassungen durchgeführt: bei Nokia-Siemens-Network in Bruchsal 250 und bei Invista in Östringen 370.

Gleichzeitig redet Wirtschaftsminister Brüderle vom XXL-Aufschwung. Da muss man sich doch fragen: Aufschwung für wen? Für die Profite der Unternehmen: ja! Für die Arbeiterinnen und Arbeiter: nein! Es ist doch Augenwischerei, was uns von der gelb-schwarzen Regierung angeboten wird. Rückgang der Arbeitslosigkeit auf dem Papier. Gleichzeitig nehmen Minijobs, Leiharbeit und Befristungen massiv zu.

Wir fragen die Unternehmer und die Politiker: Ist das die Zukunft für unsere Jugend? Wir wollen keine Generation Leiharbeit und HARTZ IV! Aus diesem Grund begrüßen wir eueren Beschluss sehr, das Werk rund um die Uhr zu bewachen. Kein Abtransport der Maschinen!

Wir unterstützen euch im Kampf um jeden Arbeitsplatz. Genossen der MLPD werden unsere solidarischen Grüße an euch auch persönlich überbringen zwischen den Jahren. Wir wünschen euch vollen Erfolg. Ein gerechter Kampf bekommt tausendfache Unterstützung."