Betrieb und Gewerkschaft
Opel Rüsselsheim: Kämpferische Aktionen für die Übernahme der Azubis und weitere Forderungen
Rüsselsheim (Korrespondenz), 21.12.10: In allen Abteilungen am Stammsitz bei Opel in Rüsselsheim wächst der Unmut über das Management und insbesondere die Personalsituation, was sich z.B im Facilitie Management darin äußerte, dass sich einige Duzend Kollegen "zufällig" am Büro des Betriebsleiters trafen und sich beim Betriebsrat informierten. Zur Betriebsversammlung am 10. Dezember bündelten sich verschiedene Kritiken und Aktionen. So prägte die Auseinandersetzung um die Zukunft der Jugend von Beginn an die Versammlung.
Während einerseits von der Geschäftsleitung mit einem Kinderchor versucht wurde die vorweihnachtliche Stimmung auszunutzen und sich kinderfreundlich zu geben, machten die Auszubildenden auf ihre Situation aufmerksam und forderten ihre Übernahme. Zuvor waren sie von der Lehrwerkstatt geschlossen zur Versammlungshalle gezogen. Während der Rede ihres JAV-Vorsitzenden traten sie einheitlich auf und machten auf Schildern darauf aufmerksam, was sie sich von der Zukunft erwarten. Uneingeschränkte Unterstützung bekamen die jungen Kollegen aus der Produktion.
Aus diesen Abteilungen kam ein Demonstrationszug in die Versammlungshalle. Die Kolleginnen und Kollegen marschierten mit Transparenten, Schildern, Trommeln und Sirene bis ans Mikrofon und forderten die sofortige Übernahme der Lehrlinge ab 2011. Die Initiative ging von Vertrauensleuten und Kollegen der Produktion aus, die sich vor der Betriebsversammlung ab 8.15 Uhr in den Werkshallen zu einer kleinen Demonstration formierten.
Auf den Wartepunkten der Demonstration wurde am Megaphone von einer Versammlung in der Mittagspause am Vortag in der Fertigmontage berichtet und die von 60 Kolleginnen und Kollegen dort beschlossenen Forderungen vorgestellt: "Auftacktungsstopp (und somit nach Monaten gesteigerter Arbeitshetze das Ende der Erhöhung der Bandlaufgeschwindigkeit) und Übernahme der Azubis und Leiharbeiter". Diese Forderungen wurden auf einem Transparent an der Spitze getragen. Auf weiteren Schildern wurde auf Themen wie Gruppengröße und Gesundheit, aber auch auf die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und die notwendige Rücknahme der "Rente mit 67" eingegangen.