International
Guantanamo: Faschistische Foltermethoden der USA
28.12.10 - Ohne medizinische Notwendigkeit wurde auf dem US-Stützpunkt Guantanamo auf Kuba allen Häftlingen das Malaria-Medikament Mefloquin verabreicht, das schwerste Albträume, Halluzinationen, Panik und Psychosen auslösen und Menschen bis zum Selbstmord treiben kann. Tatsächlich haben ca. 700 Inhaftierte versucht, sich das Leben zu nehmen. Es sei um Vorbeugung gegangen, versuchte Tanya Bradsher, Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, diese Folter zu rechtfertigen. Doch die verabreichte Menge war fünfmal so hoch wie zur Vorbeugung erforderlich. Und Malaria gibt es auf Kuba schon seit 1973 nicht mehr.
Tatsächlich sollte das Militär auf Anweisung der US-Militärgeheimdienste solche "körperliche und psychische Mittel anwenden, um die Befragung von Zeugen zu erleichtern". Etwa 20 entsprechende Foltermethoden, die auch an Gefangenen im Irak ausgeübt wurden, sind im Pentagon und im Justizministerium während der Regierungszeit von George W. Bush gebilligt worden. Diese medizinische Foltermethode könne man als "pharmakologisches Waterboarding" bezeichnen, erklärte eine Gruppe von Juristen von der Seton Hall University in New Jersey, die dazu einen aktuellen Bericht verfasst haben.
Beim "Waterboarding" wird das Opfer so mit Wasser überspült, dass es ständig kurz vor dem Ertrinken steht. Seit Anfang 2002 wird der US-Stützpunkt auf Kuba als riesiges Gefangenenlager genutzt, auf dem nur das US-Militärrecht gilt. Insgesamt wurden nach dem US-Überfall auf Afghanistan im Jahr 2002 über 1.200 Personen aus mehr als 40 Ländern als angebliche Mitglieder der Taliban und der Al-Qaida nach Guantanamo gebracht.
Anfang Februar 2006 bewies Professor Mark Denbeaux von der "Seton Hall University", dass ein Großteil der Gefangenen willkürlich inhaftiert wurde. 55 Prozent hatten keinerlei "feindliche Handlungen" gegen die USA ausgeführt. Nur 8 Prozent wurden überhaupt beschuldigt, Kämpfer für "Al-Qaida" gewesen zu sein. Die unter der Folter erpressten Aussagen dienten zur Rechtfertigung der Eroberungskriege in Afghanistan und im Irak.
Die Erlaubnis zu solchen Foltermethoden stellt eine neue Stufe in der Faschisierung des US-Staatsapparates dar. Dabei können sich diese auch unter dem Deckmantel des "Kampfes gegen den Terrorismus" gegen den Kampf um die Befreiung von imperialistischer Ausbeutung und Unterdrückung richten. Nach weltweiten Proteste gegen die Zustände in Guantanamo und gegen das System weltweiter Folterlager der USA unter Bush musste Barack Obama reagieren. Er sagte die Schließung von Guantanamo schon für Anfang 2010 fest zu. Sie lässt aber bis heute auf sich warten, ebenso wie die Verurteilung solcher Foltermethoden.