Betrieb und Gewerkschaft
Kundgebung und Gerichtsverhandlung zur Unterstützung von Sara Beisenkamp
28.12.10 - Die nächste und zwar fünfte Runde "Opel gegen Sara Beisenkamp" wird vor dem Landesarbeitsgericht in Hamm stattfinden. Der Prozesstermin wurde auf den 14.1.11, 9.30 Uhr, festgesetzt. Die Kundgebung zur Unterstützung von Sara Beisenkamp beginnt ab 8.30 Uhr vor dem Gericht.
Das Landesarbeitsgericht hatte in dem nun über vierjährigen Rechtsstreit im Oktober einen vierten Termin zur Prüfung des Sachverhalts angesetzt. Es geht um die Weiterbeschäftigung der Jugendvertreterin, die auch Mitglied der IG-Metall-Vertrauenskörperleitung ist. Opel hatte argumentiert, dass Leiharbeiter nur in der Produktion, nicht an einem "ausbildungsadäquaten" Arbeitsplatz eingesetzt würden.
Eine mehrfach versuchte gütliche Einigung seitens des Richters ("Kann man nicht einfach die Sara übernehmen nach so vielen Jahren Rechtsstreit?") wurde durch die Opel-Vertreter abgelehnt. Eine Einigung über eine angebotene Ablösesumme von 12.000 Euro verweigerte Sara Beisenkamp aus prinzipiellen Gründen.
Zur Überraschung des Gerichts konnten Sara Beisenkamp und ihr Anwalt überzeugend darlegen und mit entsprechenden Arbeitsverträgen beweisen, dass bei Opel jeder Auszubildende in der Produktion übernommen wurde, und dass auch bei den in der Produktion beschäftigten Leiharbeitern eine Berufsausbildung als Metallfacharbeiter die Grundlage ihrer Anstellung ist. Diese Verträge waren neu im Verfahren und den Richtern bis dahin unbekannt. Dagegen flüchteten sich die Opel-Vertreter in vage Aussagen.
Nach einer kurzen Beratung setzte der 10. Senat eine weitere Sitzung zur Prüfung der Sachlage an. Dieser neue Verhandlungstermin findet nun im Januar statt.