International

"Es darf nicht vom Geldbeutel abhängen, wer zur Weltfrauenkonferenz nach Venezuela fährt"

03.02.11 - "rf-news" dokumentiert einen Auszug des aktuellen Aufrufs des Nationalen Vorbereitungskomitees zur Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Venezuela an die Stadtfrauengruppen und alle Interessierte, die das große Projekt, das in wenigen Wochen startet, unterstützen wollen:

Liebe Frauen der Stadtfrauenkonferenzen,

wir sind alle im Endspurt der Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz in Venezuela und wir können wirklich stolz auf das sein, was wir gemeinsam mit den Frauen aus über 50 Ländern der Welt bislang auf die Beine gestellt haben. Aus rund 30 Ländern haben sich Delegationen zur Weltfrauenkonferenz angemeldet und es stehen noch einige Meldungen aus. Was die Räumlichkeiten in Venezuela betrifft so haben wir inzwischen einen wichtigen Durchbruch erzielt.

Nun steht die von uns in Deutschland übernommene Verantwortung im Mittelpunkt, mit der Spendenkampagne und dem aktuellem Schlussspurt wesentlich dazu beizutragen, dass viele Frauen aus ärmeren Ländern zur Weltfrauenkonferenz fliegen können. Es erreichen uns Anträge auf Unterstützung der Reisekosten, die wir zentral bearbeiten. Damit wir diese und andere  Verpflichtungen zuverlässig bedienen können, haben wir auf dem letzten bundesweiten Vorbereitungstreffen beschlossen, die zentrale Kasse auf 50.000,00 Euro aufzustocken. (...)

Wir möchten auch die Auseinandersetzung darum beleben, wie von den Stadtfrauenkonferenzen vor Ort die Verantwortung wahrgenommen wird, Frauen aus ärmeren Ländern direkt die Reise nach Venezuela zu ermöglichen. Auch hier sehen wir allgemein betrachtet eine Diskrepanz. Es fahren bald 200 Frauen und Männer aus Deutschland nach Venezuela und viele schließen daran einen Urlaub im Land an. Viele Aktivistinnen aus Deutschland erhalten Zuschüsse direkt von den Stadtfrauenkonferenzen. Im Gegensatz dazu werden insgesamt nur wenige Gastfrauen bisher von den Stadtfrauenkonferenzen bezuschusst und wir bekommen auf unsere Anfragen kaum Antworten dazu von Euch.

Es steht doch in keinem Verhältnis, wenn z.B. die Frauen aus den Philippinen nur eine Frau schicken und sie für eine Weitere kein Geld zur Verfügung haben. Oder wenn weitere Frauen aus Ecuador nicht kommen können, weil sie sich die bislang zur Verfügung gestellten Massenquartiere nicht leisten können. Oder wenn wir aktuell Frauen aus Tunesien oder Ägypten gewinnen wollen, dafür aber keine weiteren Mittel aufgebracht werden können. Wir hatten beschlossen, dass wir pro Land eine Gastfrau finanziell unterstützen, die selber eine 10-prozentigen Selbstbeteiligung aufbringen muss.

Wir bitten euch daher, diese beiden Seiten in euren Stadtfrauenkonferenzen und vorab in euren Koordinierungs-Gruppen zu beraten und bitten euch darum, dass ihr uns eure Schlussfolgerungen bzgl. der Abführung und der Förderung der Anreise von Delegationen aus ärmeren Ländern bis zum 14.2.11 noch mitteilt.

Euch allen weiterhin viel Erfolg und eine begeisternde Weltfrauenkonferenz und einen fulminanten 8. März in Deutschland als Markstein in der nachhaltigen Stärkung der kämpferischen Frauenbewegung in Deutschland."

Der ganze Aufruf kann gelesen werden auf der Homepage der Weltfrauenkonferenz unter www.weltfrauenkonferenz.de