Frauen
Demonstration gegen Berlusconi und das frauenfeindliche Weltbild der Kirche
Gelsenkirchen (Korrespondenz), 22.02.11: Meine Schwester hat an der Großdemonstration am 13. Februar mit über 60.000 Menschen in Rom teilgenommen. Das berichtete sie mir am Telefon:
"Es war eine ganz tolle Demonstration –
nicht, wie es in den Medien dargestellt wurde, nur von 'schicken
Linksintellektuellen' - nein, es waren Frauen aus allen
Schichten unterwegs, und auch viele Kinder und Männer! Im
Mittelpunkt stand zwar der Protest gegen Berlusconis Machenschaften
mit Minderjährigen und dass er das als völlig 'normal'
rechtfertigt. Es ging aber insgesamt um die Würde der Frauen, auch um die Würde des ganzen Landes.
'Wir schämen uns für unseren Ministerpräsidenten, das ist nicht unser Italien', riefen viele. Es war auch ein Protest gegen das Frauenbild, das in Italien stark von der katholischen Kirche geprägt ist: nach der die Frau entweder nur Mama bzw. Madonna oder Putale (Nutte) ist. Die Demos forderten auch angemessene Arbeitsplätze, denn in Italien gibt es kaum Arbeitsmöglichkeiten für Frauen und ihre Bezahlung ist sehr schlecht."