Politik

Was Montagsdemonstranten der ersten Stunde sich erwarten

02.04.11 - Heute findet in Kassel die 9. Delegiertenkonferenz der bundesweiten Montagsdemonstrationen statt. Diese entstand im Sommer 2004 als Antwort auf die Einführung der Hartz-Gesetze durch die damalige SPD/Grünen-Regierung und hat seitdem ihren festen Platz in der kämpferischen Opposition. Die "Rote Fahne" nutzte diesen Anlass, um Aktivisten, die seit Anfang an dabei sind, zu ihrer persönlichen Meinung über die Zukunft dieser bedeutenden Bewegung zu  befragen. 

Uwe aus Augsburg, 44 Jahre alt: "Ich erwarte mir, dass mit dem Protest gegen die Atomanlagen, der auch in Augsburg eng mit der Montagsdemo verbunden ist, vom Delegiertentreffen neue Impulse und neue Motivation für unsere Arbeit vor Ort ausgeht. Wichtig finde ich auch wieder gemeinsame Aktionstage zu planen, weil das die Einheit der bundesweiten Montagsdemobewegung stärkt."

Gerolf aus Bremen meint: "Auf der Straße zu kämpfen ist das Wichtigste. Wenn wir aber auch vor Gericht kämpfen können, sollten wir darauf nicht verzichten. Ich wünsche mir von den Montagsdemonstrierenden, dass sie alle Hartz-IV-Betroffenen, die sie kontaktieren können, zur Klage auf verfassungsgemäßen Regelsatz bewegen. Der müsste laut Gutachten nämlich bei 594 Euro liegen! In Bremen haben wir eine Anwältin gefunden, die uns unterstützen will. Wenn massenhaft geklagt wird, werden die Richter den Regelsatz-Fall nicht wieder jahrelang vertrödeln können!"

 

Siehe auch die aktuelle "Rote Fahne" 13/2011, Seite 9: "Montag ist Tag des Widerstands"