Betrieb und Gewerkschaft

Urabstimmung bei der Charite Universitätsklinik Berlin

Berlin (Korrespondenz), 14.04.11: 92,91 Prozent der Ver.di-Mitglieder der Charite Universitätsklinik Berlin stimmten in der Urabstimmung für Streik. Gegenstimmen waren unter einem Prozent. Über 2.000 Kolleginnen und Kollegen der Charite und der "Charite facility management GmbH" hatten sich bereits gemeinsam an dem ganztägigen Warnstreik am 15. März beteiligt und für diesen Tag weite Bereiche der Klinik lahm gelegt. Ab dem 2. Mai wird nun der unbefristete Vollstreik beginnen. Mit zahlreichen Initiativen bereiten zig Kollegen seit Wochen diesen Streik vor.

Zahlreiche Vorschläge der Kollegen aus den OPs, den Stationen und andern Bereichen sind bei der Streikleitung eingegangen für einen offensiven und konsequenten Streik. Der Tarifkampf ist geprägt von der Initiative von unten  in Verbindung mit der aktiven Ver.di-Betriebsgruppe. Die hauptsächlichen Forderungen sind 300 Euro Gehaltsteigerung, Verbesserung der Arbeitsbedingungen, gleiche Bedingungen in Ost und West, unbefristete Übernahme der Azubis  und Angleichung ihrer Vergütung ans Bundesniveau.

Die Kollegen sind nicht länger bereit für die vom Berliner SPD/Linkspartei-Senat aufgezwungene Kürzungspolitik zu verzichten. Mehrere 100 Millionen Euro wurden seit Jahren im Budget der Charite gekürzt auf Kosten der Arbeitsplätze, mit Privatisierungen, bis hin zu Löhnen unter Hartz-IV-Niveau. Es wurde auch eine intensive Diskussion geführt: Für die Milliardenschulden des Berliner Senats sind wir nicht bereit, zu verzichten. Die Forderungen der Kollegen können nur im Streik gegen den Berliner Senat durchgesetzt werden.