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Heute Protestversammlungen vor DESA- und PRADA-Filialen gegen Angriffe auf Gewerkschaftsrechte in der Türkei

21.04.11 - Auf Initiative von Beschäftigten der Lederindustrie in der Türkei rufen Kollegen der Gewerkschaft NGG und Migrantenorganisation in Deutschland ab heute zu Protestaktionen auf. In dem Aufruf heißt es: 

"Die Luxusmarke PRADA lässt Ihre Artikel von der Firma DESA aus Istanbul fertigen. Sie bezahlen für die 1.200 Beschäftigten ca. 350 Euro Lohn. Die Arbeitszeit beträgt zehn Stunden an sechs Tagen. Auch Kinder und Jugendliche werden in der Produktion eingesetzt. Auf dem Gelände der DESA werden illegal und regelmäßig tonnenweise Industriemüll, Restleder und Chemikalien verbrannt.

Diese Firmen setzten ausgehandelte Vereinbarungen mit der Gewerkschaft aus, in dem die Einhaltung der demokratischen Grundrechte und Organisationsfreiheit festgehalten war. DESA kündigte im Februar in Istanbul 14 KollegInnen wegen gewerkschaftlicher Zugehörigkeit fristlos. DESA und PRADA  missachten alle Bestimmungen der IAO und der europäischen Sozialcharta. DESA missachtet antidemokratische Gesetze der Türkei. Die Exekutive der Türkei setzt sich parteiisch gegen die Gewerkschaften ein und geht brutal gegen die ArbeiterInnen vor. Ihr scheinbares Ziel ist die Schaffung eines rechtslosen Raumes. Die Lederarbeiter kämpfen seit Februar gegen staatliche Willkür, Organisationfreiheit und für soziale Gerechtigkeit.

DERİ-İŞ bittet alle Partnergewerkschaften und die Öffentlichkeit um Solidarität für die Beschäftigten der DESA in der Türkei. Die LederarbeiterInnen bedanken sich vor allem beim IGBCE und dem Dachverband der Leder- und Chemiegewerkschaften ITGLWF, für Ihre Solidarität!"

Vom 21. bis 24 April werden in mehrere Städten und Filialen dieser Marken in Europa friedliche Protestaktionen stattfinden.

Eine erste ist heute, Donnerstag, den 21 April, um 17.30 Uhr vor PRADA in Düsseldorf (Königsallee 34a).

Am Samstag, den 23 April, findet in Frankfurt um 12.30 Uhr vor dem PRADA in der Goethestraße 29 eine Kundgebung statt. Dort wird auch der Präsident der Gewerkschaft Deri Is, Kollege Musa Selvi, der für gewerkschaftliche Gespräche in Deutschland zuständig ist, erwartet.