Umwelt

"Monstertornados" in den USA - "ganze Wohngegenden sind weg"

29.04.11 - Dramatische Bilder aus dem Süden der USA: Seit Dienstag dieser Woche gab es dort schon 200 Tornados - mehr als 300 Tote in sieben US-Bundesstaaten sind zu betrauern! In manchen Gebieten müssen die Leichen in Kühlwagen gelagert werden, weil die Leichenhallen überfüllt sind. Überall gibt es schwerste Verwüstungen. "Ganze Wohngegenden sind weg", so der Bürgermeister der Stadt Birmingham in Alabama. In mehreren Staaten wurde der Ausnahmezustand ausgerufen. Die Schäden, die durch die Folgen der Tornados entstanden sind, können noch gar nicht abgeschätzt werden, es wird mit mehreren Milliarden Dollar gerechnet. Und für Samstag sind erneut schwere Unwetter für die Südstaaten angesagt ...

Die Tornados in diesem Monat sind die folgenschwerste Naturkatastrophe in den USA seit dem Wirbelsturm „Kathrina“ im Jahr 2005, bei dem bis zu 1.800 Menschen ums Leben kamen. Die deutliche Zunahme sowie die wachsende Zerstörungskraft solcher Tornados sind ein deutlicher Beleg dafür, dass der Umschlag in eine weltweite Umweltkatastrophe die Lebensgrundlagen zunehmend infrage stellt.

Durch die Tornados kam es zu einem Stromausfall, der in dem Atomkraftwerk Browns Ferry in 3 Reaktoren einen gefährlichen Störfall auslöste. Browns Ferry ist eines der größten Atomkraftwerke der USA, die Reaktoren sind ähnlich wie die in Fukushima. Hier schalteten sich zwar die Diesel-Notstromaggregate zur Kühlung der Reaktoren ein, um eine Kernschmelze zu verhindern. Ob das aber wirklich ein Störfall des „niedrigsten Gefahrenniveaus“ war, wie es die US-Atomsicherheitsbehörde formulierte?

Auch bei den Tornados ist die Verharmlosung, Desinformation und Manipulierung der Tatsachen wieder in vollem Gange. Inzwischen werden Meteorologen zitiert, dass es eben zurzeit perfekte Bedingungen gebe für Tornados und die Entstehung der gefürchteten Monsterzellen. Das trifft in der Tat zu. Dass aber solche Bedingungen immer "günstiger" werden aufgrund der Erderwärmung durch die Verbrennung der fossilen Brennstoffe wie Erdöl, Gas und Kohle, wird verschwiegen. Dadurch werden Unmengen von Kohlendioxid freigesetzt. Das legt sich "wie ein Treibhausdach über die Weltkugel. Das führt zum Treibhauseffekt und bringt das Weltklima aus den Fugen", heißt es dazu im Klimaschutzprogramm der MLPD. US-Präsident Obama äußerte jetzt tiefe Betroffenheit wegen der Opfer und der riesigen Schäden für die Bevölkerung - aber gleichzeitig wird an der Zerstörung der natürlichen Umwelt festgehalten! Die Umweltkrise hat sich von einer Begleiterscheinung zu einer gesetzmäßigen Erscheinung im Kapitalismus entwickelt. Das Buch „Morgenröte der internationalen Sozialistischen Revolution“ von Stefan Engel führt dazu aus: „Es ist keineswegs von der Hand zu weisen, wenn ernst zu nehmende Naturwissenschaftler die Gefahr sehen, dass die Fähigkeit der Selbstregulierung der Biosphäre und der Bewahrung eines relativen Gleichgewichts der höheren Lebewesen zusammenzubrechen droht. Die Welt befindet sich im Übergang zu einer Phase unkontrollierbarer, eruptiver Entfaltung der Widersprüche zwischen Mensch und Natur, was die Lebensgrundlage der Menschheit unmittelbar gefährdet.“ (S. 202)

Die Rettung der Umwelt vor der Profitgier wird auch am 1. Mai ein wichtiges Thema sein - die Umweltbewegung sollte sich an den Mai-Demonstrationen im ganzen Land beteiligen!