Politik

Der Widerstand gegen "Stuttgart 21" geht weiter - auch bei Unwetter

Stuttgart (Korrespondenz), 23.05.11: Rund 7.000 Menschen beteiligten sich an der letzten Samstagsdemonstration gegen "Stuttgart 21". Leider wurde die Veranstaltung durch ein Unwetter erheblich abgekürzt. Konstantin Wecker konnte gerade mal ein kurzes Lied spielen und zum Ausdruck bringen, dass er das Anliegen der "S21"-Gegner voll unterstützt. Dann brach der Sturm los. Dennoch ließ sich ein Teil nicht davon abhalten, durchnässt und mit Begeisterung mit der Trommelgruppe "Stuttgart Lokomotive" auszuharren.

Alle offiziellen Redner sprachen sich für den Widerstand aus, allerdings mit unterschiedlicher Gewichtung. Einerseits meinte Matthias Oomen vom Fahrgastverband "ProBahn", der Widerstand müsse dem neuen baden-württembergischen Verkehrsminister Mathias Hermann von den Grünen den Rücken stärken und orientierte so auf eine Neuauflage kleinbürgerlich-parlamentarischer Illusionen. Andererseits meinte Professor Peter Grottian vom wissenschaftlichen Beirat von "attac" in seiner fiktiven Vorausschau auf den kommenden Dezember: "Stuttgart 21 wird nicht an den nach wie vor umstrittenen Kosten und auch nicht am Volksentscheid scheitern, sondern an eurem erbitterten Widerstand ...." 

Während die Zahlen von Teilnehmern an kämpferischen Aktivitäten gesunken ist, wächst die Entschlossenheit unter den Aktivistinnen und Aktivisten des Widerstands. Alle mit denen rf-news gesprochen hatte, waren sich in der notwendigen Weiterführung des Widerstands einig. Zur Klärung des weiteren Wegs findet derzeit auch das erste bundesweite Widerstandscamp gegen "S 21" hier in Stuttgart statt. Heute morgen haben rund 300 Teilnehmer aus dem Camp die bisher größte Sitzblockade seit Beginn des Kampfs gegen "S21" an der Baustelleneinfahrt des "Grundwassermanagements" durchgeführt.