Umwelt
Zehntausend gegen AKW Fessenheim auf der Straße
Fessenheim/Hartheim (Korrespondenz) 27.06.11: Unbeindruckt vom Parteitagsbeschluss der Grünen demonstrierten am Sonntag nahezu 10.000 Menschen gegen das im deutsch-französischen Grenzgebiet gelegene AKW Fessenheim. Das AKW wird als besonders marode und gefährlich eingeschätzt, da erst in jüngster Zeit sowohl beim Hochwasserschutz als auch bei der Erdbebensicherheit gravierende Mängel festgestellt worden sind. Dennoch ist für den Block eins eine Laufzeitverlängerung von zehn Jahren genehmigt worden. "Abschalten! Jetzt!", hieß der Schlachtruf der Demonstranten, die rund um das AKW mit einer Menschenkette lautstark ein sofortiges Stilllegen des Atommeilers forderten. Die Demonstration war grenzübergeifend mit Teilnehmern aus Deutschland, dem Elsass und der Schweiz, die teilweise mit Bussen zur Demo gekommen waren. Auch die MLPD beteiligte sich aktiv.
Eine geplante Umzingelung des AKW wurde von einem starken Polizeiaufgebot verhindert. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. "Das haben die doch vor allem wegen den Fernsehbildern gemacht, damit es aussieht, als wäre kaum jemand gekommen", vermutete ein Teilnehmer. Bemerkenswert war wie bei den früheren Demonstrationen, dass sämtliche Altersgruppen auf den Beinen waren. "Ich bin hier wegen meiner Enkel", sagte ein älterer Mann.
Ein krönender Abschluss der kämpferischen Demonstration war eine Open-Air-Veranstaltung vor dem „Maison des Énergies“. Für Musik sorgten der Liedermacher Roland Burkard mit kernigen alemannischen Texten, in denen es um das Abschalten "vo dem Drecks-Chaschte" (von dem Drecks-Kasten) ging, die Staufener Trommelgruppe "The Confused", Liedermacher Wolfgang Gerwig und Band sowie die Band „Philadelphia Wednesday parking lot“. „Der Kampf geht weiter“, das war allen Teilnehmern klar. Daran hindert uns kein Grünen-Parteitagsbeschluss.