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Französische Automobilarbeiter legen Arbeit nieder

Paris (Korrespondenz) 11.07.11: Am Donnerstag, 7. Juli, fand in Valenciennes (Nordfrankreich) ein Streiktag mit Demonstration von etwa 1.000 Arbeitern aus ca. 30 Betrieben, vor allem der Metallindustrie statt zu der die Gewerkschaft CGT aufgerufen hatte.

Am gleichen Tag legten im Werk Peugeot-Werk Aulnay bei Paris 600 Arbeiter der Früh- und 400 der Spätschicht die Arbeit für eine Stunde nieder. Die Aktion war ausgelöst durch die bekannt gewordenen Geheimpläne von Peugot-Citroën (PSA), in den nächsten Jahren drei Werke still zu legen, davon zwei in Frankreich und eines in Spanien (Madrid). In den PSA-Werken der beiden Länder sind 8 800 Arbeitsplätze direkt betroffen und diese Zahl lässt sich verdoppeln bzw. verdreifachen, wenn man Zulieferer etc. einschließt. Die Pläne sind ein Politikum – zumal im Mai 2012 Präsidentschaftswahlen anstehen. Sarkozy hat den PSA-Chef sogleich empfangen und gibt sich danach „beruhigt“: es sei keine Werksschließung zu befürchten. Doch die Arbeiter sehen das anders: die drohende Arbeitsplatzvernichtung löst große Besorgnis, Zorn und Kampfbereitschaft aus.

Am Streiktag war die Losung: Keine Werksschließung, Erhalt aller Arbeitsplätze, Arbeitszeitverkürzung! Die Demonstration in Valenciennes brachte die gesellschaftliche und politische Seite des Kampfes zum Ausdruck. Die Genossen der OCML (Organisation communiste marxiste-leniniste/Voie prolétarienne) unterstrichen: der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit muss in die breite Öffentlichkeit getragen und international koordiniert werden. Er wirft die Frage der kapitalistischen Gesellschaftsordnung auf. Was nützen die Wahlen im kommenden Mai? Auf wen kann man in diesem Kampf zählen und auf wen nicht? Die Werbung für den internationalen Automobilarbeiterratschlag 2012 traf auf großes Interesse. Nach den Werksferien im September sind die nächsten Kampfschritte vorgesehen.