Umwelt

Die Lage im AKW Fort Calhoun in den USA ist weiter bedrohlich

11.07.11: (Korrespondenz): Das Atomkraftwerk Fort Calhoun nördlich von Omaha im US-Bundesstaat Nebraska ist seit mehreren Tagen komplett von Hochwasser aus dem Missouri River umgeben. Zwar versicherten die zuständigen US-Behörden der Öffentlichkeit, dass die Anlage sicher sei und kein Grund zur Sorge bestehe. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua warnt jedoch vor einem “zweiten Fukushima”. Es ist nicht offensichtlich, welche Interessen aus China sich hinter diesen Meldungen verbergen. In der Tat, es brodelt derzeit eine wilde Gerüchteküche. Aber warum hat die Obama-Regierung eine “totale und vollständige” Nachrichtensperre für sämtliche Informationen bezüglich des Atomkraftwerks verfügt, wenn alles im Griff ist? Das berichtete die russische Federal Atomic Energy Agency (FAAE), die sich auf Informationen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) beruft. Und sie berichtete weiter, dass in Fort Calhoun ein “katastrophaler Verlust der Kühlung” stattgefunden haben soll.

Fällt die Kühlung des Atommülllagers in den Abklingbecken mehr als 80 Stunden aus, beginnt das Kühlwasser zu kochen und verdampft. Dies geschah in Fukushima und es kam zu einer Explosion, bei der das Reaktorgebäude zerstört wurde. Gerüchte machen die Runde, dass in den Reaktoren bereits eine komplette Kernschmelze stattgefunden hat und radioaktives Tritium in den Fluss gelangt ist. Anlagenbetreiber „Omaha Public Power“ behauptet allerdings vehement: “Kein Hochwasser, keine Kernschmelze, kein radioaktives Leck.” Ähnliches gilt für das Atomkraftwerk Cooper in Brownville, ebenfalls im US-Bundesstaat Nebraska. Arnold Gundersen, Chef-Ingenieur des Energie-Beratungsunternehmen „Fairewinds Associates“ sagte, dass die Situation in Fort Calhoun zwar nicht mit der in Fukushima vergleichbar sei, da das Kraftwerk seit April diesen Jahres abgeschaltet ist.

Doch äußerte er große Bedenken in Bezug auf das Kraftwerk Cooper, da dieses noch am Netz hänge und die dortige Hitze in den Reaktoren um ein 100-faches höher seien als in Fort Calhoun. Zudem sei der Reaktor fast identisch mit dem in Fukushima. Letzte Woche soll auch der künstliche Schutzdamm um Fort Calhoun kollabiert sein. Das Atomkraftwerk steht nun vollständig unter Wasser und die Flut wird noch Monate anhalten.