Politik
Hintergründe des faschistischen Massakers in Norwegen müssen vollständig aufgeklärt werden!
26.07.11 - Obwohl sich die Hinweise immer mehr verdichten, dass der faschistische Mörder von Norwegen, Anders Behring Breivik, den Bombenanschlag von Oslo und das Massaker unter den Jugendlichen präzise, von langer Hand und nicht alleine vorbereitet und durchgeführt hat, versuchen die Behörden und viele bürgerliche Medien weiterhin das Bild eines psychisch gestörten Einzeltäters zu verbreiten. Abgelenkt wird damit vor allem von seiner aggressiv antikommunistischen Motivation, die sich einreiht in das zunehmend gezielte Vorgehen der Faschisten gegen linke, antifaschistische Jugendliche sowie revolutionäre Organisationen und ihre Repräsentanten. Breiviks Tat ist der erste faschistische Massenmord gegen linke Kräfte in der jüngeren Geschichte Europas.
Die von ihm im Internet verbreitete 1.500 Seiten starke Schrift mit dem Titel "2083 - A European Declaration of Independence" ("Eine europäische Unabhängigkeitserklärung") erklärt den "politischen und kulturellen Marxismus" zum Urheber einer "Islamisierung" des europäischen Kontinents, die beendet werden müsse. Dazu propagiert er die Notwendigkeit der Errichtung einer faschistischen Diktatur in Form eines "patriotischen Wächtertribunals" und deren Vorbereitung durch weitere Terroranschläge. Das Pamphlet liest sich stellenweise wie eine detaillierte Anleitung für die Inszenierung faschistischer Massaker. "Marxist Hunter" stand auf einem Abzeichen, das Breivik während seiner Jagd auf Jugendliche und Kinder trug.
Nach Informationen des "Tagespiegel" hat Breivik das Papier kurz vor den Anschlägen gezielt an mehrere Hundert E-Mail-Adressen von Faschisten in Europa und den USA geschickt - darunter auch an die NPD-Zentrale in Berlin sowie an Adressaten der Partei in Erfurt, Aschaffenburg und Unna. Für Manfred Murck, Leiter des Hamburger Landesamts für Verfassungsschutz, ist dennoch klar: "Es sind keine Kontakte ins Umfeld von Breivik erkennbar." Das erklärte er gegenüber dem "Tagesspiegel".
Dabei hat Breivik bei seiner Vernehmung durch die Polizei mittlerweile selbst davon
gesprochen, dass es weitere Zellen seiner faschistischen Bewegung oder
Organisation gebe. Vereinzelt liest man in den bürgerlichen Medien, dass es auch auf der
Insel Utøya offenbar einen weiteren Täter gegeben hat. Oslos
Kriposprecher Einar Aas sagte der Online-Ausgabe der Zeitung "Verdens
Gang": "Wir haben mehrere übereinstimmende Zeugenaussagen, wonach es
einen zweiten Täter geben soll. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das
aufzuklären." (stern.de, 23. Juli)
Die Verharmlosung von Faschisten hat Methode, die Imperialisten dulden und fördern den Aufbau faschistischer Terrororganisationen als offen terroristische Vortrupps zur Bekämpfung der revolutionären Arbeiterbewegung. Dazu sind sie mit Geheimdienstagenten durchsetzt - was zuletzt bei dem gescheiterten NPD-Verbotsverfahren deutlich wurde - und arbeiten auch international zusammen.
Die jährlich in Dresden von Faschisten und der "Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland" durchgeführten "Trauermärsche" anlässlich der Bombardierung der Stadt in zweiten Weltkrieg sind ein internationales Treffen von Faschisten. Anfang 2009 haben sich auf Einladung der faschistischen schwedischen Jugendorganisation "Nationaldemokratisk Ungdom" in Göteborg faschistische Jugendverbände aus ganz Europa zur Gründung eines "Europäischen Jugendnetzwerkes" zusammengeschlossen.
Anders Behring Breivik hat sich in seinen Texten im Internet auf die rassistische Hetze von Thilo Sarrazin gestützt. Breivik war selbst einige Zeit in der faschistoiden "Fortschrittspartei" in Norwegen aktiv, deren früherer Vorsitzender Carl Ivar Hagen für seinen aggressiven Rassismus bekannt war. Von Behörden ungehindert nutzen die Faschisten das Internet oder soziale Netzwerke wie "facebook", um sich zu vernetzen. Auf "youtube" sind Tausende faschistischer Propagandafilme abrufbar.
Die Hintergründe und Zusammenhänge des faschistischen Massakers müssen vollständig aufgeklärt werden, insbesondere was seine antikommunistischen Ziele und das Zusammenwirken mit faschistischen Organisationen im In- und Ausland angeht. Der faschistische Terror in Norwegen mahnt: Alle faschistischen Organisationen und ihre Propaganda müssen sofort verboten werden. Das muss und kann von einer weltweiten, kämpferischen, antifaschistischen Widerstandsfront durchgesetzt werden.