Wirtschaft
Krankenkassen wollen mit Zwangsvollstreckung Zusatzbeiträge einziehen
Oberhausen (Korrrespondenz), 13.08.11: Seit Einführung des "Gesundheitsfonds" erheben gesetzliche Krankenkassen monatliche Zusatzbeiträge. Beim Beitragssatz unterscheiden sich die Kassen seither nicht mehr: Er liegt einheitlich bei 15,5 Prozent. Derzeit verlangt jedoch ein Dutzend der insgesamt rund 150 gesetzlichen Krankenkassen einen Zusatzbeitrag. Neben der drittgrößten Krankenkasse DAK und der mit zwei Millionen Versicherten ebenfalls großen KKH-Allianz handelt es sich dabei jedoch zumeist um kleinere Betriebskrankenkassen.
Der monatliche Aufschlag liegt zwischen 6,50 und 15 Euro. Über 150.000 Betroffene haben sich bisher geweigert, die Zusatzbeiträge zu entrichten. Gegen diese, in den bürgerlichen Medien als "Beitragspreller" diffamierten Versicherten, wollen die Krankenkassen nun mit aller Härte vorgehen. Die 150.000 Betroffenen wurden den 22 Vollstreckungsstellen des Zolls gemeldet, die mit Hilfe dieser Inkasso-Listen die fehlenden Beträge eintreiben sollen. Auch mit Pfändung von Löhnen oder Renten. Ein Anlass mehr, sich an den Montagsdemos zu beteiligen und das dort zum Thema zu machen.