International
Kursstürze und Turbulenzen an den Börsen
09.08.11 - Trotz Krisentelefonaten der Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrienationen lassen sich die Kursstürze an den internationalen Börsen nicht stoppen. Der Dax verlor zeitweise im Laufe des Dienstags bis zu sieben Prozent und erlebte den größten Kursrutsch seit dem Crash der Lehman-Bank 2008.
Die Verluste der vergangenen zehn Handelstage summieren sich auf rund 25 Prozent. So stark ist der Dax noch nie in so kurzer Zeit gefallen. Durch den Ausverkauf sank der Börsenwert aller 30 Dax-Werte um rund 160 Milliarden Euro. Dies entspricht in etwa der jährlichen Wirtschaftsleistung Finnlands.
"Europas große Volkswirtschaften haben nicht genügend Ressourcen, um die Länder zu unterstützen, die am stärksten von der Wirtschaftskrise betroffen sind", sagte Trevor Cohen, wissenschaftlicher Mitarbeiter des "Center on Hemispheric Affairs" in einem Interview mit dem Nachrichtensender "PressTV" am Samstag. Italien und Spanien würden als die nächsten Opfer der Krise gehandelt. "Es gibt absolut nichts, was Deutschland und Frankreich jetzt tun können, für den Fall, dass Italien abstürzt", sagte Cohen weiter.
Schon vor den jüngsten Kursstürzen an den Börsen zweifeln immer mehr Werktätige am "Erfolg" des Krisenmanagements. Nach einer Telefonumfrage, die im Juni 2011 in Europa von der Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt wurde, haben 61 Prozent der Befragten keine Hoffnung, dass die EU die gegenwärtige Wirtschafts- und Finanzkrise bewältigen wird. Interviewt wurden 5.000 Wahlberechtigte aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, und den Niederlanden. Mehr zu den Hintergründen der internationalen Börsenkrise hier bei "rf-news".