Betrieb und Gewerkschaft
Tarifabschluss im Versicherungswesen - ein Teilerfolg
16.08.11 - Vier Monate dauerte der Kampf um höhere Gehälter für die 160.000 Angestellten im Innendienst der Versicherungsbranche. An Streiks und Kundgebungen hatten sich bundesweit mehr als 10.000 Beschäftigte beteiligt. Am 22. Juli wurde dann zwischen dem Unternehmerverband AGV und der Gewerkschaft Ver.di einen mehrstufiger Abschluss vereinbart.
Die Gehälter der 160.000 Angestellten im Innendienst steigen demnach ab September 2011 um drei Prozent. Ab Oktober 2012 soll der Lohn dann noch einmal um 2,2 Prozent steigen. Rechnet man die 3 Prozent auf die 18 Monate seit Auslaufen des alten Tarifvertrags im März 2011 um, dann sind das umgerechnet 2 Prozent jährlich. Zusätzlich erhalten die unteren Lohngruppen im August eine Einmalzahlung in Höhe von 450 Euro, die anderen 350 Euro.
Damit gleicht der Abschluss nicht einmal die augenblickliche Inflationsrate aus. Der neue Tarifvertrag läuft bis Ende März 2013. Die Versicherungen hatten zunächst lächerliche 1,8 Prozent für eine Laufzeit von 33 Monaten geboten. Außerdem wollten sie eine generelle Samstagsarbeit einführen, den Leichtlohnsektor ausweiten und befristete Arbeitsverträge auf vier Jahre ausdehnen. Das wurde durch die Kampfbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen verhindert. Die bisherigen manteltarifvertraglichen Regelungen bleiben erhalten.