Umwelt

Hurrikan "Irene" hinterlässt Spur der Verwüstung

Hurrikan "Irene" hinterlässt Spur der Verwüstung
Zerstörte Häuser an US-Ostküste (Handy-Foto)

28.08.11 - Heute Morgen um 4.45 Uhr haben erste Ausläufer des Hurrikans "Irene" die Metropolregion New York mit ihren 29 Millionen Einwohnern erreicht. Auf seinem Weg über Puerto Rico, Haiti, den Bahamas und weiter entlang der Ostküste der USA hat "Irene" Spuren der Verwüstung hinterlassen und bis heute Vormittag mindestens 15 Todesopfer (davon 9 in den USA) gefordert. Rund zwei Millionen Menschen waren bisher zeitweilig ohne Strom, zahlreiche Telefonverbindungen sind unterbrochen. In New York wurde zum ersten mal ein großräumiges Evakuierungsprogramm von 370.000 Menschen durchgezogen und gestern ab 23 Uhr eine Ausgangssperre verhängt.

Dieser tropische Wirbelsturm erreicht zwar nicht die Rekordwindgeschwindigkeiten von 300 km/h, wie einige frühere Hurrikans. Sie wurde mit rund 160 Stundenkilometer gemessen bei abnehmender Tendenz. Der Hurrikan "Irene" ist aber einer der größten Wirbelstürme und deckt eine Fläche von  Europa ab und bringt sehr große Niederschlagsmengen mit, die zu gewaltigen Überflutungen führen. "Irene" dürfte erstmals Gebiete weiter nördlich in den USA erreichen, die bisher äußerst selten bzw. noch nie von einem tropischen Unwetter heimgesucht wurden (z.B. Boston).

Am Ende werden mehr als ein Fünftel der Einwohner der USA von ihm betroffen sein. Dass der vor 8 Tagen über den Kleinen Antillen entstandene Hurrikan bereits in Haiti und der Dominikanischen Republik gewütet hat und dort große Teile der Landwirtschaft zerstörte, wird übrigens bisher in den Massenmedien kaum erwähnt. Der Sturm hat sich abgeschwächt, und noch ist nicht absehbar, wie sich die nächsten Stunden entwickeln werden.

"Irene" ist mehr als ein deutliches Signal für die heraufziehende Weltklimakatastrophe. Dafür steht die Häufung extremer Wetterphänomene auf der ganzen Welt. "Irene" ist der neunte tropische Wirbelsturm in diesem Jahr. Im Jahr 2005 erreichten erstmals in der Geschichte überhaupt Ausläufer tropischer Wirbelstürme südwestliche Küstengebiete in Europa. Wir erleben derzeit in Europa extreme Schwankungen zwischen Hitze in etlichen Teilen und starke Regenüberflutungen und Gewitterstürme.

Verstärktes Auftreten von Hurrikans (oder auch in anderen Regionen der Erde als Zyklone oder Taifune bezeichnet) wiederholt sich seit Menschengedenken periodisch, was mit dem Umlauf der Erde um die Sonne und anderen physikalischen Faktoren zusammenhängt. Jedoch die Ursache für den derart drastischen Anstieg der Unwetterkatastrophen ist kein reines Naturphänomen, sondern liegt hauptsächlich im Anstieg des Gehalts an Treibhausgasen in der Atmosphäre durch die fossile Verbrennung.

Dazu heißt es im Buch "Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution" von Stefan Engel: "Zwischen 1900 und 2007 stiegen die weltweiten CO2-Emissionen von etwa zwei auf über 30 Milliarden Tonnen. Im November 2008 musste das UN-Klimasekretariat feststellen, dass sich die Emissionen von Treibhausgasen in 40 Industriestaaten von 2000 bis 2006 - allen Beschwörungen auf Klimakonferenzen zum Trotz - um 2,3 Prozent erhöht hatten. Von 1990 bis 2008 nahmen allein die weltweiten CO2-Emissionen um 40 Prozent zu. Die fortschreitende Erwärmung der Erde kann nicht mehr geleugnet werden." (Seite 202) 

Setzt sich die Entwicklung fort, droht eine beschleunigte Zerstörung fruchtbarer Ackerflächen und Siedlungsräume von Menschen, wenn dieser Entwicklung nicht radikal Einhalt geboten wird. Darin sind sich heute viele umweltbewusste Menschen, Initiativen, Organisationen und verantwortungsbewusste  Wissenschaftler einig. Und auch die Erkenntnis reift, dass sie das nicht den Regierungen und Konzernen überlassen dürfen, sondern selbst als Kampfaufgabe in die Hand nehmen müssen. In ihrem 2008 veröffentlichten Klimaschutzprogramm hat die MLPD ihren Vorschlag begründet, bis 2030 den Ausstoß von Treibhausgasen um 70 bis 90 Prozent zu reduzieren durch hundertprozentige Nutzung regenerativer Energien und auf Kosten der Monopole.

Linkempfehlung: umweltratschlag.de