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Heute vor einem Jahr wurde die ICOR gegründet

Heute vor einem Jahr wurde die ICOR gegründet

06.10.11 - Auf den heutigen Tag genau vor einem Jahr wurde die "International Coordination of Revolutionary Parties and Organizations" (ICOR) gegründet. Die MLPD ist stolz, zu den 40 Gründungsmitgliedern aus 33 Ländern zu gehören. Vor über 2.500 begeisterten Teilnehmern des Internationalen Kulturfestes am 16. Oktober 2010 in Berlin wurde die Gründung bekanntgeben und mit vielen internationalen Gästen gefeiert.

Die Gründung der ICOR wurde in eine Situation hinein geboren, die einen internationalen Zusammenschluss gegen den Imperialismus geradezu herausfordert:  Die Krisenhaftigkeit des imperialistischen Weltsystems wurde mit der Weltwirtschafts- und Finanzkrise offenbar, demokratische Aufstände und Rebellionen entfalteten sich seit der Jahreswende 2010/11 im Mittelmeerraum und die Suche nach einer Perspektive zum Kapitalismus wächst.

Mit der Restauration des Kapitalismus in allen ehemals sozialistischen Ländern nach 1956 in der Sowjetunion, DDR u.a. und 1976 in China gab es Jahrzehnte tiefster Zersplitterung der internationalen revolutionären und Arbeiterbewegung. Jetzt war die Zeit heran gereift für eine neue Stufe der länderübergreifenden Zusammenarbeit revolutionärer Parteien und Organisation und dem Aufbau einer gemeinsamen Front gegen den Imperialismus. Nach einer dreijährigen Vorbereitungszeit wurde mit der Koordinierung und Kooperation eine entsprechende Organisationsform gegründet.

Ihr Organisationsprinzip ist die Einvernehmlichkeit, verbunden mit verbindlichen Verpflichtungen zur Durchführung gemeinsam beschlossener Aufgaben. Bei dem Zusammenschluss zur ICOR hat sich bewährt, dass die Zusammenarbeit gesucht wurde in den Fragen, wo man sich bereits einig ist, statt das noch Trennende hervorzuheben und sich in erster Linie abzugrenzen. Auf der Grundlage können auch Widersprüche geduldig beraten und gelöst werden. Diese Methode erfährt weltweit eine starke Anziehung. Fünf weitere Organisationen stehen vor der Aufnahme in die ICOR.

Natürlich steht der Aufbau der ICOR noch in den Kinderschuhen, gemessen an den Aufgaben, die noch vor ihr stehen. In den letzten Monaten fanden in den vier Kontinenten, in denen die ICOR vertreten ist, Kontinentalkonferenzen mit der Wahl kontinentaler Koordinierungskomitees statt.

Die ICOR hat seit ihrer Gründung zu aktuellen Fragen politischen Entwicklungen Stellung genommen. Sie hat die Solidarität entwickelt zur demokratischen Aufstandsbewegung in Nordafrika, zu den Protesten des griechischen Volkes gegen das EU-Diktat, zum Kampf gegen die imperialistische Aggression der NATO gegen Libyen, gegen das faschistische Massaker in Norwegen. Sie hat in ihren jeweiligen Ländern zum 25. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl zu einem Kampftag gegen die Atompolitik der Herrschenden aufgerufen. Praktische Felder der Kooperation waren und sind gemeinsam begangene Aktionstage am 1. Mai, dem internationalen Frauentag, dem Kampftag gegen Faschismus und Krieg (am 1. September) und dem Kampftag zur Rettung der natürlichen Umwelt.

Vom 1. September berichtete ein Korrespondent aus Stuttgart über die Kundgebung auf dem Schloßplatz: „Mit der MLPD und dem Türkischen revolutionären kommunistischen Bund nahmen auch zwei Organisationen der neugegründeten ICOR teil, für deren Stärkung und die Teilnahme an einer Strategiedebatte über eine internationale sozialistische Revolution geworben wurde. Gemeinsam protestiert wurde gegen das Verbot der Polizei gegenüber der Kinderorganisation „Rotfüchse“ ihre Aufkleber zu verkaufen und Spenden zu sammeln- sie ließen dadurch jedoch nicht abhalten einen selbstbewußten Beitrag am offenen Mikrophon zu bringen.“  Und aus Frankfurt berichtete ein Korrespondent: „Die MLPD machte den wichtigen perspektivischen Schritt der ICOR-Gründung bekannt und warb für deren Unterstützung. Fünf fortschrittlich-revolutionäre Migrantenorganisationen förderten sehr lebendig den internationalistischen Charakter der Kundgebung. Zum Abschluss machte sich ein kleiner, Aufmerksamkeit erregender Demonstrationszug auf zur Antikriegstagsveranstaltung im Frankfurter Gewerkschaftshaus. Der wurde geprägt vom 'offenen Mikro' mit den vielfältigen Meinungen der Demo-Teilnehmer zum gemeinsamen Charakter dieser Aktionen gegen Faschismus, Raubkriege und Umweltzerstörung. Dieses gute  gemeinschaftliche Auftreten muss unbedingt im nächsten Jahr zum Antikriegstag noch ausgebaut werden!“

Es gelang inzwischen auch, eine strategisch bedeutsame Zusammenarbeit der ICOR und dem ILPS ("Internationaler Bund für Volkskämpfe") zu schmieden. Gemeinsam starteten beide am 1. September eine einjährige Kampagne für die Stilllegung aller Atomkraftwerke in der Welt. Die MLPD stellt in den kommenden Monaten in ihrer Kleinarbeit die Bekanntgabe und Spendensammlung zur Stärkung der ICOR in das Zentrum. So kann Schritt für Schritt die Entwicklung der internationalen revolutionären und Arbeiterbewegung zu einer dem Imperialismus überlegenen Kraft greifbar werden.

Wer sich über die Entwicklung der ICOR und über ihre Aktivitäten informieren will, kann sich laufend auf der ICOR-Homepage informieren.