Betrieb und Gewerkschaft

HSP-Kollegen solidarisch mit Ford-Belegschaft

18.10.11 - Kollegen der Hoesch-Spundwand und Profil GmbH, Dortmund, schreiben an die Ford-Kolleginnen und Kollegen:

"Wir haben durch Eure Pressemitteilung vom Widerstand gegen die Einführung von ERA bei Ford zum 1. November erfahren. Wenn mit dem Tarif-Vertrag ERA Löhne und Gehälter gesenkt werden können, ist er Mist. Das nützt dann auch nichts, wenn andere dafür mehr bekommen.

In den letzten Jahren gab es  in vielen Metallbetrieben z.T. sehr heftige Auseinandersetzungen bei der Einführung von ERA bis hin zu Arbeitsniederlegungen. Lohnsysteme wie ERA bei Metall das entsprechende Tarifsystem im öffentlichen Dienst sind mit ein konkreter Grund für das Sinken der Reallöhne in den letzten Jahren! Der Ansatz, für Arbeiter und Angestellte ein einheitliches Entgeltsystem einzuführen und damit die Spaltung zwischen Arbeitern und Angestellten zu überwinden, verkehrt sich in der Praxis leider ins Gegenteil. Was vor allem den gewerkschaftlichen Grundgedanken der Solidarität widerspricht, ist die Spaltung zwischen älteren – denen bei Abstufung der Lohn bzw. Gehalt abgesichert wird – und jüngeren Kollegen, die künftig dieselbe Arbeit für weniger Geld machen sollen.

In der Stahlindustrie ist der Versuch, ein ähnliches Entgeltsystem einzuführen, bislang gescheitert, weil die Stahlvorstände das zum Null-Tarif haben wollten. D.h. für jede Höherstufung wollten sie auf der anderen Seite eine Herabstufung! Das ist aber mit den Stahlarbeitern nicht zu machen! Ihr seht, ihr steht mit Eurer Kritik und Widerstand nicht alleine! Was wir von Euch lernen können ist, dass Ihr Euch nicht davon leiten lasst, was für jeden Einzelnen raus kommt, sondern von den Gesamtinteressen aller Beschäftigten ausgeht. Wenn sich dieser Gedanke innerhalb der Gewerkschaft und Belegschaften durchsetzt, können wir für uns und unsere Familien noch sehr viel mehr durchsetzen."

Mit solidarischen Grüßen
Kollegen der Hoesch-Spundwand und Profil GmbH, Dortmund