Betrieb und Gewerkschaft

Protestaktion von Kölner Ford-Kollegen: "Wir sind hier alle verantwortlich"

Protestaktion von Kölner Ford-Kollegen: "Wir sind hier alle verantwortlich"
Bild von der Protestkundgebung am Tor 3

Köln (Korrespondenz), 24.10.11: Zwischen 25 und zeitweilig bis zu 50 Kolleginnen und Kollegen versammelten sich am Samstag, 22. Oktober, von 5.30 bis 7.00 Uhr vor dem Haupteingang des Kölner Ford-Werks, um gegen das Lohnsenkungsprogramm ERA und die für diesem Tag angesetzten freiwilligen Überstunden zu protestieren.

Unterstützt wurden sie dabei von Kölner Montagsdemonstranten, nachdem eine Delegation der Ford-Kollegen in der gleichen Woche bereits der Montagsdemo einen Besuch abgestattet hatten. Es gab Kaffee und Brötchen. Zwei selbst gemachte Schilder "Nein zu ERA" und IG-Metall-Fahnen zeigten den herauskommenden Kollegen der Nachtschicht, worum es geht. Immer wieder blieben welche von ihnen für kürzere oder längere Zeit stehen.

Als die Menge größer wurde, las ein anwesender Opel-Kollege aus Bochum eine Solidaritätserklärung (siehe "rf-news" vom 22.10.11) vor. Später wurde noch eine Presseerklärung verabschiedet und festgelegt, dass in der kommenden Woche in allen drei Schichten im Getriebewerk Pausenversammlungen gemacht werden. 

Von Anfang an beobachteten Polizeibeamte in zwei Streifenwagen das Geschehen. Um 6 Uhr kam dann ein Drei-Sterne-Polizist und verlangte einen Verantwortlichen, der die Versammlung anmeldet. Nach kurzer Diskussion ("Wir sind hier alle verantwortlich") wurde einstimmig die Sprecherin der Montagsdemo Köln dafür vorgeschlagen.

Über die antikommunistischen Angriffe des Vertrauenskörperleiters Thomas Freels (siehe "rf-news"-Bericht vom 21.10.11) waren die meisten stinksauer. Ein Kollege meinte, er sei parteilos, könne aber durchaus selber entscheiden, warum er gegen ERA aktiv wird. Ein anderer verabschiedete sich mit dem Ruf: "Bis Montag um 18 Uhr auf der Domplatte, Montagsdemo!" Voller Stolz auf die gelungene Aktion wurde sie mit dem Sprechchor "ERA – Nein! ERA – Nein!" beendet.