Umwelt
Grafenrheinfeld: Demo für die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke
Schweinfurt (Korrespondenz), 31.10.11: Unter dem Motto "Euer Nonsens ist kein Konsens!" riefen Umweltgruppen aus Unterfranken zu einer Demonstration am 28. Oktober in Grafenrheinfeld auf. Von der Ortsmitte ging der Zug mit 300 Teilnehmern bis ans Atomkraftwerk, wo eine Kundgebung stattfand. Bei der Demonstration wurden Parolen gerufen und einige Kurzreden gehalten. Auffallend war auch das Spruchband der MLPD "Alle Atomkraftwerke stilllegen – sofort!"
Redner Jochen Stay (vom Bündnis "ausgestrahlt") zeigte an nationalen Beispielen die Politik der Atomlobby auf und forderte die sofortige Abschaltung aller AKWs in Deutschland. Er griff auch die schädliche Rolle der grünen Oppositionspolitik an, die letztlich den Widerstand schwäche.
Die Stimmung war gut und es wurde immer wieder "Abschalten!" gerufen. In verschiedenen Gesprächen wurde eine gewisse Enttäuschung deutlich, dass nicht mehr Teilnehmer kamen, aber auch Stolz, einen Teilerfolg erreicht zu haben. Wie sich später herausstellte, wurde die Demonstration von Zivilpolizisten "begleitet", die im Zug mit liefen. Andere Polizisten fühlten sich von kleinen Buchstaben auf dem Rucksack eines Jugendlichen, der eine REBELL-Fahne trug, beleidigt.
Auf dem Rückweg von der Kundgebung versuchten sie, den Jugendlichen aus dem Zug zu holen, "um mit ihm zu reden". Sie wollen ihm Polizistenbeleidigung anhängen. Schnell umringt von Demonstrationsteilnehmern, protestierten alle energisch gegen dieses Vorgehen. Eine ältere Teilnehmerin: "Das war eine schöne Demonstration und jetzt haben sie alles kaputt gemacht. Sind sie doch froh, dass Jugendliche dabei sind."
Während Faschisten immer wieder frech unter Polizeischutz auftreten dürfen, wird versucht, durch so ein Vorgehen Demonstranten einzuschüchtern. Über den Kreis, der das mitbekommen hat, hinaus soll dieser Vorfall auf der nächsten Mahnwache am 7. November breit bekannt gemacht und gegen dieses Vorgehen protestiert werden.