Sozialismus
9. November - ein schicksalsträchtiger Tag für die deutsche Arbeiterbewegung
09.11.11 - Der 9. November geht mit drei historischen Ereignissen in die deutsche Geschichte ein:
Die Novemberrevolution beendete den I. Weltkrieg, beseitigte die reaktionäre Monarchie und erkämpfte viele demokratische Grundrechte in Deutschland. Am 9. November 1918 rief der Revolutionär Karl Liebknecht in Berlin die "freie sozialistische Republik Deutschland, (...) in der es keine Knechte mehr geben wird", aus. Zurecht warnte er: "Wenn auch das Alte niedergerissen ist (…), dürfen wir doch nicht glauben, daß unsere Aufgabe getan sei. Wir müssen alle Kräfte anspannen, um die Regierung
der Arbeiter und Soldaten aufzubauen und eine neue staatliche Ordnung
des Proletariats zu schaffen ..." Denn am selben Tag kurz vor der revolutionären Proklamation von Liebknecht rief der SPD-Führer Philipp Scheidemann die "deutsche Republik" aus, um den Revolutionären Kräften zuvorzukommen. Die daraufhin eingesetzte SPD geführte Regierung ließ die Herrschaft der Monopole und seine alten Machtorgane unangetastet. Auf der Grundlage konnte der Faschismus später sein Haupt erheben.
Der 9. November erinnert an die grausame Pogromnacht vom 9. zum 10. November im Jahr 1938 mit dem organisierten Terror der Hitlerfaschisten gegen die jüdische Bevölkerung. Allein an dem Tag wurden in Deutschland 91 Menschen ermordet und über 30.000 in Konzentrationslager verschleppt. Es war der Auftakt eines gesteigerten hemmungslosen brutalen Terrors, der sich gegen jeden Widerstand vom kommunistischen bis hin zum bürgerlichen erstreckt hat. Auf der Basis ihres aggressiven Antikommunismus, Rassismus und Chauvinismus haben die Hitlerfaschisten im Auftrag der deutschen Monopole den zweiten Weltkrieg angezettelt, der über 80 Millionen Menschen das Leben kostete.
Erst der Sieg der Antihitler-Koalition mit der Roten Armee der sozialistischen Sowjetunion und den Streitkräften der USA und von Großbritannien 1945 zerschlug die faschistische Terrorherrschaft. In der sowjetisch besetzten Zone wurde mit der Gründung der DDR ein neuer Anlauf für ein sozialistisches Deutschland geschaffen. Dieser Weg wurde jedoch durch eine neue Bürokratie mit einer kleinbürgerlichen Denkweise zerstört. Am 9. November im Jahr 1989 war der Mauerfall, der das Ende des bürokratischen Kapitalismus der DDR einleitete. Mit der Überwindung der nationalen Spaltung ist auch die Arbeiterklasse in Ost und West wieder vereinigt. Ihre gemeinsamen Erfahrungen bilden zusammen mit den Lehren über die Ursachen der Zerstörung des Sozialismus eine wichtige Grundlage für einen neuen Anlauf des Kampfs für eine sozialistische Gesellschaft in Deutschland.