Umwelt

Neue Ölkatastrophe vor Brasilien und Ölpest im Golf nicht zu Ende

23.11.11 - Am 9. November wurde der Austritt von Öl an einem Bohrloch nahe dem Ölfeld Campo Frade 370 Kilometer vor der brasilianischen Küste entdeckt. Die Bohrung wurde im Auftrag des Ölkonzerns Chevron durchgeführt. Nach Angaben der brasilianischen Umweltbehörde Ibama liefen seit dem Unfall 5000 bis 8000 Barrel, also bis zu 1.300 Kubikmeter  Öl ins Meer. Chevron hat das dementiert. Angeblich sei inzwischen alles wieder im Griff. Wie vertrauenserweckend die Angaben der Ölkonzerne in solchen Fragen sind, darauf hat uns ein Korrespondent aus München hingewiesen:

"Am 15. November wurde im Morgenmagazin des 'Bayerischen Rundfunk' ein Interview mit dem Filmemacher Josh Tikell und seinem Produzenten Tim Robins ausgestrahlt. Sie haben den Dokumentarfilm 'The big fix' gedreht. Dieser deckt die Verschleierungsmethoden des Ölkonzern BP und der US-Regierung auf. Josh Tikell berichtet, dass sie mit dem Boot zur der Stelle fahren wollten, wo im April 2010 die Bohrplattform 'Deepwater Horizon' versank. Die Fahrt wurde ihnen verwehrt und das US-Justizministerium drohte mit hohen Geldstrafen.

BP streut nachts weiter das Dispersionsmittel Corexit, dass das Öl in seine Bestandteile zerlegt und sich dann am Meeresgrund ablagert. Trotzdem kann man auf der Wasseroberfläche weiterhin den Ölteppich sehen. Jim Robins beklagt, dass BP und US-Regierung sich weiterhin arrogant verhalten und ihnen die Ölpest egal ist. Das Ausmaß der Ölpest ist weiterhin dramatisch. In Folge der Chemikalien sind 13 Menschen gestorben. Die Fischerei liegt brach und täglich verenden Tiere."

Auf eine Einsicht zu hoffen, dass die internationalen Energie-, Rohstoff und Ölkonzerne, ihre umweltverbrecherischen Tätigkeiten einstellen, erweist sich täglich als Illusion. Deshalb muss der Weltklimatag am 3. Dezember zu einem wirklichen Kampftag zur Rettung der Umwelt gegen die Profitwirtschaft werden.