Umwelt

Fast alle AKW in Japan abgeschaltet - Lichter gehen nicht aus

08.12.11 - Nach Angaben der "FAZ" ("faz.net", 4.12.11) sind von den 54 Atomkraftwerken in Japan nur noch neun am Netz. Bis zum Jahresende sollen es nur noch drei sein, im Februar 2012 nur noch zwei. Jahrelang gab es in Japan wie auch in Deutschland die Propaganda, dass die (angeblich so sicheren) AKW unverzichtbar seien, um die Energieversorgung aufrecht zu erhalten. Aber: die Züge in Tokio fahren alle normal, die Betriebe haben ihre gewöhnlichen Produktionszeiten, Tokio ist genauso hell beleuchtet wie vor dem 11. März – und das im Winter!

Daher fragen sich viele Japaner mit Recht, wozu sie die Atomenergie überhaupt brauchen. Nur für den nächsten Sommer rechnet das japanische Institut für Energiewirtschaft wegen des Betriebs zahlreicher Klimaanlagen mit einem Versorgungsengpass von 7,8 Prozent. Verschiedene Stromkonzerne wie Kepco nehmen das zum Anlass, sich vehement für die Wiederinbetriebnahme ihrer AKW einzusetzen.

Vor dem Wiederanlaufen soll jedoch die Zustimmung der Präfekturen an den jeweiligen Standorten eingeholt werden. Das ist gesetzlich zwar nicht vorgeschrieben, erscheint den Monopolen und ihrer Regierung angesichts des tiefen Misstrauens aber ratsam. Die Regierung will an den Atomkraftwerken festhalten und fordert strengere Sicherheitsauflagen, um die ablehnende Haltung von etwa 70 Prozent der Bevölkerung nicht herauszufordern.