Sozialismus
Lenin-Liebknecht-Luxemburg Aktivitäten in Berlin: "Begeisterndes, revolutionäres internationalistisches Wochenende"
15.01.12 - Die Demonstration zu Ehren der ermordeten Kommunisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und für Lenin, den Führer der russischen Oktoberrevolution, war in diesem Jahr geprägt von starker internationaler Beteiligung. Nach Angaben der Demoleitung lag schon zur Mittagszeit die Gesamtzahl der Demonstrationsteilnehmer bei "weit über 10.000" Menschen. Rebellen, die an den Aktivitäten teilgenommen hatten, bezeichneten das Wochenende als ein für sie "begeisterndes, revolutionäres internationalistisches Wochenende".
"An der Gedenkstätte der Sozialisten waren es in diesem Jahr insgesamt mehr Teilnehmer als im letzten Jahr und ich schätze sie auf gut 70.000, wenn man sie mit den früher genannten Zahlen vergleicht", berichtete ein Verkäufer der "Roten Fahne" aus Berlin. "Vor allem waren mehr jüngere Menschen gekommen. Die Stimmung war allgemein optimistisch." Immer wieder standen die Aufstandsbewegungen für Freiheit und Demokratie im Mittelmeerraum und anderen Teilen der Welt im Zentrum der vielen intensiven Gespräche - verbunden mit der Frage, wie es weitergehen wird und muss.
Schon am Vorabend fand eine mit 220 Teilnehmern gut besuchte und kämpferische Veranstaltung des Jugendverbands der MLPD, des REBELL, in der Aula der Kepler-Oberschule in Berlin-Neukölln statt. 35 Gäste von revolutionären Jugendorganisationen aus Norwegen, den Niederlanden, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Österreich waren anwesend. Einige brachten erstmals andere ihnen bekannte Organisationen mit: so waren erstmals die ungarischen Jugendlichen bei der LLL-Demonstration vertreten und aus Tschechien und der Slowakei kamen je zwei Organisationen.
Lisa Gärtner, Vorsitzende des Jugendverbands REBELL, brachte in einer spannenden Rede den revolutionären Enthusiasmus der Jugend zum Ausdruck. Sie würdigte die drei Revolutionäre als "Bahnbrecher an einer Zeitenwende", in der der Kapitalismus mit dem ersten Weltkrieg seine ganze Barbarei zeigte. Sie verarbeiteten die Erfahrungen der Arbeiterbewegung und bereiteten damit auch revolutionäre Massenkämpfe vor. Lisa Gärtner spann den Bogen zur heutigen Entwicklung, in der sich der Boden für eine revolutionäre Weltkrise bereitet. Bis in die Nacht wurde gemeinsam gefeiert und die Zeit zum gegenseitigen Kennenlernen und Einstimmen auf die Demonstration genutzt.
Auf der heutigen Demonstration waren unter anderem Migrantenorganisationen wie DIDF und ATIF, die Linkspartei, die MLPD, ihr Jugendverband REBELL, die DKP, die türkischen Organisationen TKP/ML, MLKP, TKIP und MKP, die Antifaschistische Aktion, die Autonomen, die Naturfreunde Deutschlands, Linksjugend Solid und die Gewerkschaft IGBCE gut sichtbar vertreten. Der REBELL reihte sich ganz vorne unmittelbar hinter dem Fahnenblock, der an der Spitze ging, ein.
Auf der kämpferischen Schlusskundgebung wurden die Rednerinnen und Redner mit viel Beifall begrüßt, wie unter anderem die Jugendvertreterin Marie Bauer aus Gelsenkirchen, ein Rebell aus Magdeburg, der das Verbot aller faschistischen Organisationen und die Auflösung des Verfassungsschutz forderte, ein Vertreter von "Tjen folket" aus Norwegen, ein Vertreter aus der Slowakei, der im Namen aller internationalen Delegationen sprach, ein Vertreter der Montagsdemo Berlin und Lisa Gärtner vom REBELL. Eine Genossin der türkischen ICOR-Organisation MLKP sagte: "Die ICOR ist eine wichtige Organisation für die Revolution und den Sozialismus."
Der Sprecher der norwegischen Gruppe "Serve the People - Communist League of Norway" berichtete von einer antikommunistischen Hetzkampagne in den Medien, die darauf abzielte, der antirassistischen Organisation "SOS Racism" die staatlichen Gelder zu entziehen. "Die bürgerlichen Rechte und Freiheiten sollen für Kommunisten nicht gelten. Doch das zeigt, dass die Herrschenden Angst vor uns haben. Auch wenn wir noch klein sind, wir sind der Samen, aus dem die Revolution erwachsen wird."
Ein Mitglied der Linkspartei aus Berlin-Spandau forderte dazu auf, keine Berührungsängste mit der MLPD zu zeigen, "denn gemeinsam sind wir stark".
In der Rede von Gabrielei Wallenstein, Landesleitung Nord-Ost der MLPD, hieß es unter anderem: "Liebe Kollegen, Freunde und Genossen, wenn Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Wladimir Iljitsch Lenin das erleben könnten! Sie wären stolz, wie von Griechenland über Portugal und Spanien eine Welle von Protestbewegungen ausging und demokratische Aufstände den ganzen arabischen Raum erfassten. Da ist vor allem die Jugend vorne dran im Kampf um Freiheit und Demokratie. ... Das Erbe der drei großen Revolutionäre und ihr Kampf für die Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung ist für uns Ansporn und Verpflichtung."