Politik
Zur Auseinandersetzung über die Band "Die Bandbreite" in Gelsenkirchen
12.01.12 - Angesichts der nicht abreißenden Diskussion um einen in Gelsenkirchen angebotenen Workshop "Oper meets HipHop" unter Leitung des Sängers von "Die Bandbreite", Wojna, erklärt Monika Gärtner-Engel, Stadtverordnete des überparteilichen Kommunalwahlbündnisses "AUF Gelsenkirchen":
"Man kann sicher unterschiedlicher Meinung sein zur 'Bandbreite'. Für mich steht dabei als aktive Frauenpolitikerin die Kritik an ihrem vor Jahren gesungenen sexistischen Lied 'Miesmuschel' im Mittelpunkt. Es wird von der 'Bandbreite' inzwischen nicht mehr gesungen, was ich sehr begrüße. Allerdings fände ich dazu eine selbstkritische Stellungnahme der 'Bandbreite' auch angezeigt, es reicht sicher nicht, die damalige Darbietung als ironischen Text zu rechtfertigen.
Aber bei aller möglichen Kritik an der 'Bandbreite' – sie als rechtspopulistisch und antiamerikanisch zu bezeichnen, ist schlicht ein Witz – durch nichts belegt, unhaltbar und unverschämt. Das sind inzwischen die Chiffren der Diffamierung, wenn jemand es wagt, die brutale Politik des Staates Israel gegen die Palästinenser zu kritisieren. Darauf flugs mit der Keule des Antisemitismus zu reagieren ist völlig unsachlich und schlicht eine billige Masche! Das Lied der 'Bandbreite' zu Palästina ist eines der Highlights der Gruppe und müsste Gegenstand jeder demokratischen Diskussion sein.
Ähnlich liegt der Vorwurf, die 'Bandbreite' gehöre zum Kreis der Verschwörungstheoretiker. Die Bandbreite macht nichts anderes, als sich in die Reihe sehr ernstzunehmender Kritiker der regierungsamtlichen Version von 9/11 einzureihen: 'So wie es regierungsamtlich dargestellt wird, kann es auf keinen Fall gewesen sein.' Zu diesen Kritikern gehören unter vielen anderen Andreas von Bülow, Autor des Buches 'Der CIA und der 11. September – Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste', oder Raymond McGovern, ehemaliger CIA-Beamter und Vorsitzender der nationalen Geheimdienstanalyse in den USA.
Workshops wie der genannte und leider abgesagte sind ein Bestandteil der Bewusstseinsbildung von jungen Menschen und dienen ihrer Annäherung daran, selbst zu Kulturschaffenden mit Phantasie und Rückgrat zu werden. Was hier an Ausladungsgründen vorgebracht wird, ist reine Unterdrückung unliebsamer Meinungen und Verbreitung einer regelrechten Pogromstimmung. Wenn man so Kulturpolitik mit Jugendlichen betreibt, ist das im Sinne einer offenen und demokratischen Meinungsbildung äußerst kontraproduktiv.
Mit freundlichen Grüßen,
Monika Gärtner-Engel"