Politik

"Stuttgart 21": Vorplatz des Südflügels geräumt

Stuttgart (Korrespondenz), 14.01.12: Dem Alarm der "Parkschützer" vom 12. Januar, sich der unmittelbar bevorstehenden Räumung der Straße vor dem Südflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs entgegen zu stellen, waren noch im Verlauf des Abends rund 700 Demonstranten gefolgt. Ihnen stand ein Aufgebot von rund 1.800 Polizisten aus allen Bundesländern gegenüber.

Gegen 1 Uhr nachts dann die offizielle Auflösung der genehmigten Versammlung auf der Straße und das "Angebot" eines anderen Kundgebungsplatzes fernab des Südflügels, der nach dem Willen der Bahn in den nächsten Tagen im Rahmen des Bauprojekts "Stuttgart 21" abgerissen werden soll (www.rf-news.de berichtete am 11.01.12). Allerdings ist ein solcher Abriss illegal, da ein denkmalgeschütztes Gebäude nur dann abgerissen werden darf, wenn Baugenehmigungen für alle Teile eines Bauprojekts vorliegen. Das ist aber bei "Stuttgart 21" in keiner Weise der Fall.

Die Aufforderungen der Polizei, die Straße vor dem Südflügel zu räumen, wurde dann mit mehreren Sitzblockaden beantwortet, die von der Polizei dann zwischen 5 und 6 Uhr "aufgelöst" wurden. Die Blockierer wurden erkennungsdienstlich behandelt und Leibesvisitationen unterzogen.

Ausserdem wurde ihnen angedroht, dass sie die Kosten für die polizeiliche "Behandlung" in Höhe von 80 Euro bezahlen müssten. Gegen 8.45 Uhr war dann die Straße vor dem Südflügel vollständig geräumt.