Umwelt

Havarie des Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia"

16.01.12 - Das Unglück der "Costa Concordia" mit über 4.200 Menschen an Bord kostete mindestens sechs Menschen das Leben. 14 wurden bis heute Vormittag noch als vermisst gemeldet. Zusätzlich droht durch das sinkende Schiff mit dem Auslaufen von 2.500 Tonnen Diesel eine Verseuchung des Meeres.

Die Havarie sei ein Fehler des Kapitäns gewesen, der leichtsinnig das 290 Meter lange Schiff um einen Felsen bugsieren wollte, um für Touristen am Hafen eine spektakuläre Begrüßungsschau anzubieten. Es soll nicht das erste mal sein, dass das Schiff bei einem ähnlichen Manöver einen festen Gegenstand rammte.

Bei den Kreuzfahrt-Reiseangeboten versprechen  sich die Veranstalter riesige Profite. Um diesen schnell wachsenden Markt konkurrieren die führenden Anbieter und bauen die Kapazitäten weiter aus. "Costa Crociere" ist der europäische Marktführer und im Besitz des US-Monopols "Carnival Corporation". Diesem gehört auch die deutsche "AIDA-Cruises". Mit allen ihren Töchtergesellschaften hat "Carnival Corporation" 98 Schiffe in Dienst.

Von 2006 bis 2010 wurden die Kapazitäten von 144.000 auf 191.000 Passagiere erweitert. Dabei sind oft Schiffe in Betrieb, deren Sicherheits- und Umweltstandards längst nicht dem modernsten Möglichkeiten entsprechen und zum Teil als bedenklich einzustufen sind. Sie fahren oft mit billigem, aber hoch giftigem Schweröl.

Der Naturschutzbund Deutschland weist darauf hin, dass viele als "schwimmende Sondermüllanlage" auf dem Meeren kreuzen. Die "Queen Mary 2" zum Beispiel, das drittgrößte Passagierschiff der Welt, stößt soviel Feinstaub aus wie 50.000 Autos bei Tempo 130.