Betrieb und Gewerkschaft
Porsche hetzt schon wieder Werkschützer auf Flugblatt-Verteiler
Stuttgart (Korrespondenz), 25.01.12: Bereits am Freitag, 13. Januar, kam beim Verteilen des Flugblatts einer breiten Aktionseinheit für die Demo gegen die Neofaschisten am darauf folgenden Tag sofort der Werkschutz. Er telefonierte hektisch. Dennoch kam keine Polizei. Doch die beiden Werkschützer warfen den beiden Verteilern vor, von der MLPD zu sein, und liefen ihnen ständig nach, wenn sie auf die Kollegen zugingen, um ihnen das Flugblatt zu geben. Sie mobilisierten die Kollegen, dagegen zu protestieren: "Porsche gegen Presse- und Informationsfreiheit", "Ruhe im Betrieb und auch außerhalb - wovor hat Porsche Angst?"
Die Kollegen nahmen dennoch erstaunlich viele Flugblätter, gerade auch die türkischstämmigen. Trotzdem kann das Vorgehen des Werkschutzes auf keinen Fall hingenommen werden – auch deshalb, weil es den bereits gefällten Gerichtsurteilen widerspricht, nach denen Porsche das Verteilen von Kollegenzeitungen und den Verkauf der "Roten Fahne" vor den Werkstoren zulassen muss.
Am 20. Januar fand ein erneuter Einsatz mit Protest-Sandwiches vor dem Tor statt. Er hat große Aufmerksamkeit erweckt und Zustimmung. Kollegen zeigte das V-Zeichen oder den Daumen nach oben: "Nicht aufgeben." Der Werkschutz verzichtete diesmal auf sein wertes Erscheinen.
Ein Kollege meinte: "So wie sie mit euch vor dem Tor umgehen, so gehen sie im Betrieb mit uns allen um. Wenn man was Kritisches auf der Betriebsversammlung sagt oder tut, dann muss man meistens in die Personalabteilung oder bekommt eine Lektion vom Hück. Du kennst ja den Fall Ulrich Schirmer, der fristlos gekündigt wurde, nur weil er sich solidarisch mit einem Kollegen erklärte. Nach sieben langen Prozessjahren hat er endlich sein Recht erstritten in gemeinsamer Solidarität!"