Politik

Protest gegen Polizeiangriff auf Oury-Jalloh-Gedenkdemo in Dessau

27.01.12 - Die "Föderation der ArbeitsimmigrantInnen in Deutschland" (AGİF) protestiert in einer aktuellen Presseerklärung gegen den massiven Polizeiangriff auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Oury-Jalloh-Gedenkdemo in Dessau am 7.1.2012 ("rf-news" berichtete). Darin heißt es unter anderem:

"Mehr als 200 Personen haben am 7. Januar in Dessau demonstriert, um an Oury Jalloh aus Sierra Leone zu erinnern, der am 7. Januar 2005 von der Polizei festgenommen wurde und, an Händen und Beinen gefesselt, auf einer Matratze in Dessauer Polizeigewahrsam verbrannte. Statt den Fall richtig zu untersuchen und die Täter zu bestrafen, wurde alles unternommen, um diesen Mord zu verschleiern. Die Verschleierungsversuche dieser und anderer Fälle wie Nazimorde an Immigranten zeigen, wie tief Rassismus in diesem Staat verankert ist. (...)

Zahlreiche DemonstrationsteilnehmerInnen, darunter langjährige Aktivisten der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, von The VOICE Refugee Forum und weitere antirassistische AktivistInnen wurden bei dem Polizeiangriff zum Teil schwer verletzt. Mouctar Bah, dem Demo-Anmelder und Gründer der Dessauer 'Oury-Jalloh-Initiative' sprühte die Polizei Pfefferspray in die Augen und schlug ihn so lange, bis er bewusstlos wurde. Augenzeugen berichteten, dass eine Hamburger Aktivistin mit dem Kopf brutal gegen eine Wand gestoßen, andere ins Gesicht geschlagen wurden.

(...) Das brutale Vorgehen der Polizei gegen die DemonstrantInnen ist ein Angriff auf die freie Meinungsäußerung und das Demonstrationsrecht. (...) Wir solidarisieren uns mit den TeilnehmerInnen der Oury-Jalloh-Gedenkdemo und protestieren gegen den Angriff der Polizei und die Kriminalisierung der Opfer! (...)"