Politik

"Stuttgart 21" - wachsender Unmut gegen die Grünen-Führung

Stuttgart (Korrespondenz), 23.01.12: Rund 4.000 Demonstranten sind am 21. Januar dem Aufruf des "Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21" zur Samstagsdemonstration gefolgt. Mehr Schilder als bisher richten sich gegen die Landesregierung, besonders gegen die Grünen als führende Regierungspartei. Gründe genug gibt es für laute Zwischenrufe: "Kretschmann weg!"

Pfiffe erntet dann der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stuttgarter Gemeinderat, als er in seinem Redebeitrag mehr oder weniger offen auf die "kritische Begleitung" von "Stuttgart 21" orientiert. Viele Demonstranten sprechen sich in Gesprächen im Gegensatz dazu verstärkt für Blockaden aus. Diskussionsbedarf besteht allerdings vor allem in der Frage, wie der Widerstand zahlenmäßig anwachsen kann.

Nachdem es das "Aktionsbündnis" bei der Kundgebung belässt, folgen rund tausend Demonstranten der Trommelgruppe "Stuttgarter Lokomotive" in Richtung Wagenburgtunnel, wo in der Nacht vom 21. auf den 22. Januar erneut Bäume gefällt werden sollen. Über eine Stunde lang halten die Demonstranten eine wichtige Kreuzung besetzt. Eine starke Gruppe "bewacht" die Bäume, bis die "Blockadegruppe" den Rat gibt, man könne sich bis acht Uhr abends zuhause aufwärmen, um dann zur Blockade wiederzukommen. Allmählich bröckelt die Blockade immer stärker. Gegen 22 Uhr wird sie dann von der Polizei aufgelöst und die Baumfällarbeiten beginnen.

Am heutigen 23. Januar findet um 18 Uhr die 108. Montagsdemonstration am Südflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs mit anschließender Demonstration zum Stuttgarter Rathaus statt.