Vor 79 Jahren wurde Hitler Kanzler

Gelsenkirchen (Korrespondenz), 30.01.12: Heute vor 79 Jahren wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Damit begannen 12 Jahre finsterste faschistische Diktatur.

Unmittelbar danach startete die Verfolgung, Inhaftierung und oft auch Ermordung von Kommunisten. Der Terror wurde schnell ausgedehnt auf Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Menschen jüdischen Glaubens und alle, die vom faschistischen Weltbild verfemt wurden. Erst nach dem Holocaust und 70 Millionen Toten als Folge von Faschismus und zweitem Weltkrieg fand das Hitler-Regime mit der militärischen Niederlage sein verdientes Ende.

Viele Menschen in Deutschland beteiligen sich heute an antifaschistischen Aktivitäten – die übergroße Mehrzheit der Bevölkerung ist sich einig, dass nie wieder Faschismus errichtet werden darf. Bis heute wird offiziell gelehrt, Hitler sei „an die Macht gekommen“, weil die Massen einen „starken Mann“ wollten. Tatsächlich war aber vor und während des Hitler-Faschismus das Monopolkapital an der Macht, das mit der Einsetzung Hitlers lediglich seine Herrschaftsform änderte! 1931 hatte die NSDAP den Zenit ihrer Wahlerfolge bereits überschritten, die KPD gewann an Masseneinfluss. Als mitten in der Wirtschaftskrise die Regierung nicht mehr handlungsfähig war, waren es die reaktionärsten Kräfte im deutschen Monopolkapital, die Hitler als „starken Mann“ bevorzugten, um eine in ihrem Sinne handlungsfähige Regierung zu installieren und die sich entwickelnde revolutionäre Gärung in Deutschland zu stoppen. Das war nur möglich, weil sie die NSDAP vorher jahrelang finanziell unterstützt und aufgebaut haben als Reserveoption, wenn alle anderen Mittel versagen.

Dies muss uns auch heute eine Lehre sein, gerade nachdem massive Verstrickungen zwischen dem Staatsapparat (durch seinen Inlandsgeheimdienst „Verfasssungsschutz“) und faschistischen Terrororganisationen ans Tageslicht gekommen sind. Wolfgang Frenz, ehemaliger führender Kopf der NPD in NRW und 36 Jahre Informant des Verfassungsschutzes, sagt klipp und klar: „Ohne das Geld des Verfassungsschutzes hätte die NPD in NRW nicht aufgebaut werden können.“ (WAZ, 23.11.2011 S.3) Wehret den Anfängen – sofortiges Verbot aller faschistischen Organisationen, Auflösung des „Verfassungsschutzes“!