Politik

Demo gegen Nazis und Verfassungsschutz

Heilbronn (Korrespondenz), 31.01.12: Drei Wochen vor der Großdemonstration in Dresden gingen am Samstag, 28. Januar, 600 Antifaschisten in Heilbronn auf die Straße, um gegen die Nazi-Terrorbanden und gegen das Treiben des Verfassungsschutzes zu demonstrieren.

In der bunten Teilnehmerschaft von Migranten und Deutschen, Jugendlichen und Gewerkschaftern spiegelte sich das breite antifaschistische Bündnis wider. Auch die MLPD und ihr Jugendverband REBELL waren mit Plakaten, Zeitungen, Aufklebern und Musik präsent. Die über drei Kilometer lange Demostrecke orientierte sich an "Tatorten": 

1 – Die Theresienwiese als Tatort des Nazi-Mords an der Thüringer Polizistin Michèle Kiesewetter,
2 – Der Bahnhof als der Tatort, an dem die Polizei am 1. Mai 2011 Antifaschisten einkesselte und den Nazis freien Weg für eine überregionale Hetzveranstaltung bahnte,
3 – Die frühere jüdische Synagoge an der Allee,
4 – Das Gewerkschaftshaus; hier wurde am 2. Mai 1933 der Gewerkschaftssekretär verhaftet und ins KZ Heuberg verschleppt,
5 – Der Berliner Platz vor dem Heilbronner Theater, Ziel regionaler Neonazi-Aufmärsche in den letzten Jahren. 

Die Redner von DGB, Linkspartei, Grünen, Migrantenorganisationen und Antifa bekamen viel Zustimmung, wenn sie mit scharfer Polemik den Verfassungsschutz aufs Korn nahmen. Das Recht auf Widerstand gegen die Nazis wurde unterstrichen und das Verbot aller faschistischen Organisationen gefordert.