Betrieb und Gewerkschaft

1.200 Stahlarbeiter protestieren in Essen

1.200 Stahlarbeiter protestieren in Essen
Vor dem Hotel Atlantic in Essen

Essen (Korrespondenz), 30.01.12: Heute kamen rund 1.200 Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Werken von ThyssenKrupp Nirosta nach Essen vor das Hotel Atlantic, in dem die Verhandlungen mit dem Stahlmonopol Outokumpu geführt werden: aus Bochum, Krefeld, Benrath, Herborn, Dillenburg, von verschiedenen Werken von VDM bis nach Frankfurt, Kollegen von Ver.di, der IGBCE und eine Schulklasse. Standen die Kollegen erst locker vor dem Hotel und um die etwas weiter entfernte Rednertribüne herum, drängten sie anschließend immer näher auf den Eingang zu. Doch der wurde von schwer bewaffneten Polizisten beschützt. Diese hatten rund eine Hundertschaft aufgeboten, darunter Autos mit Rundumkameras. "Welche Angst müssen die vor uns haben", meinte ein Kollege.

Bertin Eichler vom IG-Metall-Vorstand sagte, die Verhandlungen seien nach wie vor ohne Ergebnis. Gellendes Pfeifkonzert. Eigentlich erfuhren die Kollegen aus den Reden nichts Neues, was man ihnen nicht auch schon am Freitag in Bochum erzählt hatte. Sie orientierten auf die Verhandlungen und dass es keine "betriebsbedingten Kündigungen" geben dürfe.

Es gab intensive Diskussionen - statt abwarten der Verhandlungsergebnisse, jetzt unbefristet in allen Werken streiken! Viel diskutiert wird auch die internationale Lage: "In Belgien ist heute Generalstreik, die Grenzen sind dicht. Die Merkel muss gucken, wie sie zu ihrem EU-Gipfel nach Brüssel kommt." "Warum streiken wir hier nicht wie in Frankreich?" Jugendliche sind beeindruckt, dass ihre Altersgenossen in den arabischen Ländern an der Spitze der Massenkämpfe für Freiheit und Demokratie stehen.