Betrieb und Gewerkschaft

Protest gegen NSN-Schließung in München: "Das war nur der Auftakt"

Protest gegen NSN-Schließung in München: "Das war nur der Auftakt"

München (Korrespondenz), 02.02.12: "Als die Nachricht in unserem Büro vorgestern ankam, der ganze Standort werde geschlossen, war Totenstille im Büro", so ein Beschäftigter von Nokia Siemens Networks (NSN) in München (siehe "rf-news"-Kurzmeldung). Rund 2.000 Beschäftigte folgten gestern dem Protestaufruf der IG Metall. Unterstützt wurden sie von Kollegen aus Augsburg, auch dort soll es Kündigungen geben.

Großen Beifall erhielten Redner der IG Metall für die Ankündigung, um jeden Arbeitsplatz und um den Standort zu kämpfen, bei den Protesten zuzulegen, wenn es sein muss täglich oder mindestens wöchentlich zu protestieren. "Seit über zehn Jahren sprechen wir über Arbeitsplatzabbau, damit muss nun Schluss sein", so ein IG Metaller aus Augsburg.

Viele Beschäftigte fühlen sich von den Managern verschaukelt, was sie in vielen Interviews durch die zahlreich angereiste Presse zum Ausdruck brachten. Die Ansage, dass gleichzeitig in Bruchsal und in Berlin Solidaritätsaktionen mit dem Standort München statt fanden, wurde laut bejubelt.

"Wir werden jetzt erst mal in die IG Metall eintreten", erzählten uns zwei Kollegen. Die IG Metall kündigte die nächsten Protestaktionen vor der Siemens-Zentrale am Wittelsbacher Platz in München an. Die gewerkschaftliche Organisierung ist für nicht wenige NSN-Kollegen ein wichtiger Schritt. Das muss jetzt aber verstärkt mit der Auseinandersetzung verbunden werden, dass der Kampf um jeden Arbeitsplatz vor allem selbständig geführt werden muss.