Betrieb und Gewerkschaft
2.500 Metallarbeiter bei kämpferischer Demonstration in München
München (Korrespondenz), 15.02.12: Im dichtesten Schneetreiben demonstrierten mindestens 2.500 Metallarbeiter aus ganz Bayern heute durch die Münchner Innenstadt. Die Hauptforderungen waren für die unbefristete Übernahme aller Auszubildenden und die gewerkschaftliche Lohnforderung von 6,5 Prozent.
Azubis insbesondere von BMW München und Regensburg und Audi Ingolstadt waren besonders stark vertreten. Bei der Auftaktkundgebung vor dem Gewerkschaftshaus betonte eine Vertreterin der IG-Metall-Jugend, dass es eine neue Jugendbewegung gibt, die kämpft und in den Betrieben gut aufgestellt ist. Mit lautem Trillerpfeifenkonzert gaben die Arbeiter zu verstehen, dass sie die Forderung nach der unbefristeten Übernahme verteidigen.
Etwa 200 Kolleginnen und Kollegen von NSN (Nokia Siemens Networks) nutzten die Demonstration für den Protest gegen die angekündigten Massenentlassungen bei NSN. Viele NSN-Kollegen trugen selbstgemachte Schilder mit kämpferischen Losungen und massiver Kritik an Siemens. Den notwendigen Kampf um jeden Arbeitsplatz bei NSN stutzte der Hauptredner der IG Metall, Horst Lischka, aber auf einen "Kampf zum Erhalt des Standorts" zurück.
Bemerkenswert ist, dass dieser von der IG Metall organisierte "Tarif-Aktionstag" in der sogenannten "Friedenspflicht" stattfand. Eigentlich dürften die Metaller zur Durchsetzung ihrer Forderungen ihren Arbeitsplatz bis Ende April gar nicht verlassen. Dieser kämpferische Protest war ein Streik, ohne dass die IG-Metall-Führung diesen Begriff verwendete.
Die MLPD verteilte breit ihre Solidaritätserklärung mit dem Kampf der NSN-Kollegen und war als einzige Partei mit Fahnen sichtbar. Kollegen warben für den Automobilarbeiterratschlag, der auf großes Interesse stieß und gewannen einige neue Interessenten dafür.
(Solidaritätserklärung der MLPD-Kreisleitung München an die NSN-Belegschaft)