Politik

Antifaschistische Blockaden in Dresden erfolgreich

Antifaschistische Blockaden in Dresden erfolgreich
Die MLPD war fester Bestandteil des antifaschistischen Bündnisses

Dresden (Korrespondenz), 14.02.12: Rund 13.000 Menschen beteiligten sich gestern insgesamt an den verschiedenen antifaschistischen Aktivitäten in Dresden (siehe "rf-news" vom 11. Februar). Abends führten etwa 6.000 mehrere Blockaden an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet durch. Das verhinderte einen Fackelzug von etwa 1.000 Faschisten durch die Innenstadt. Sie nahmen den 67. Jahrestag der weitgehenden Zerstörung der Stadt durch Bombenangriffe der britischen und US-Luftwaffe zum Anlass, Trauer zu heucheln, die Verbrechen des Hitler-Faschismus und des deutschen Imperialismus zu leugnen und dadurch seine Opfer zu verhöhnen.

Bereits Wochen vorher erhob sich allerdings ein massiver Protest und im bundesweiten Bündnis "Dresden nazifrei" schlossen sich diejenigen antifaschistischen Kräfte zusammen, die entschlossen waren, den Naziaufmarsch tatsächlich zu verhindern. Das gelang gestern zum dritten Mal. Alle relevanten Plätze und Kreuzungen waren fest in der Hand des antifaschistischen Widerstandes. Ein großer Erfolg, der allerdings hart erkämpft war.

Gegen das Bündnis "Dresden nazifrei" stellte sich eine ganze Armada von bürgerlichem Staatsapparat, Justiz, Politikern und Medien. Antifaschisten, die Blockaden vorbereiteten, wurden zu "Extremisten" erklärt, die gleichermaßen wie die Faschisten zu bekämpfen wären. Beteiligte der Blockaden des letzten Jahres wurden angeklagt, unter anderem Landtagsabgeordnete verschiedener Bundesländer, Künstler und Pfarrer.

Die Massenmedien von heute – mit wenigen Ausnahmen – dichten nun der von Stadtspitze und Landesregierung organisierten symbolischen Aktion einer Menschenkette die Verhinderung des Faschistenaufmarschs an. Diese Durchschlagkraft konnte aber keine Menschenkette fernab des Geschehens aufbringen und das war von ihren Organisatoren auch nicht beabsichtigt. Es war eine wichtige neue Erscheinung, dass sehr viele Menschen anschließend an die Menschenkette die Blockadepunkte verstärkten und maßgeblich zum Erfolg des antifaschistischen Kampfs beitrugen.

Neben vielen anderen antifaschistischen und linken Organisationen, Teilen der Gewerkschaften, Kirchen usw. ist die MLPD Bestandteil des Bündnisses, mobilisierte zu den gestrigen Blockaden und war am Freiberger Platz sichtbar präsent, sammelte Spenden für die ICOR und führte viele Diskussionen vor allem über die Verbindung von Staat und faschistischem Terror. Dass der Antikommunismus und seine von ihm betriebene Ausgrenzungspolitik keine Chance im Bündnis hatte, wurde zu einer seiner größten und beständigsten Stärken.

Für Samstag, 18. Februar, hat die faschistische "Junge Landsmannschaft Ostdeutschland" zwar ihren angekündigten Aufmarsch abgesagt – sie wollen sich offenbar keine weitere Niederlage einhandeln. Dennoch muss der antifaschistische Volkswiderstand weiter wachsam und auf alles vorbereitet sein! Das bundesweite Bündnis ruft zu einer Kundgebung und Demonstration am Samstag ab elf Uhr am Dresdner Hauptbahnhof auf.