Betrieb und Gewerkschaft

Leipzig: Prozess wegen Leiharbeit bei BMW

Leipzig (Korrespondenz), 18.02.12: Am 15. Februar fand beim Leipziger Arbeitsgericht ein Prozess statt gegen die Verweigerung des Leipziger BMW-Betriebsrates zur Zustimmung für 1.100 Leiharbeiter. Das sind rund 30Prozent der Belegschaft. Konkret ging es um 33 Kollegen aus dem Presswerk. Weitere acht Verhandlungen folgen mit anderen Kollegen.

Der Betriebsrat hat mit Unterstützung der IG Metall die Zustimmung zur Leiharbeit verweigert, weil es mit der Leiharbeit nicht um die Abdeckung von Produktionsspitzen geht, sondern diese schon seit Jahren, manche seit neun Jahren arbeiten, ohne fest angestellt zu werden. Dies widerspreche der EU-Richtlinie, wo die Zeitarbeit als "vorübergehende Beschäftigung" bezeichnet sei.

Der Richter Uwe Heymann gab im gestrigen Prozess allerdings der Konzernleitung recht. Offensichtlich will man sich mit einem solchen Konzern nicht anlegen. Die IG Metall fordert vom Gesetzgeber die Befristung für den Einsatz der Leiharbeit (Info unter anderem aus der "Leipziger Volkszeitung" vom 14. und 16.2.2012). Von Kollegen wurde berichtet, dass die Leiharbeit vor allem dazu dient, die Kollegen gegeneinander auszuspielen und die Leistung hochzutreiben.