Betrieb und Gewerkschaft

Stimmungsmache gegen Flughafenstreik

Frankfurt (Korrespondenz), 17.02.12: Der Streik der GdF (Gewerkschaft der Flugsicherung) hatte kurz vor 15.00 Uhr noch gar nicht begonnen, da wimmelte es am Frankfurter Flughafen von Fernsehteams. Eine Fraport-Vertreterin wirkte sehr nervös im Interview, verhaspelte sich und wurde mehrfach korrigiert, prägnanter zu sprechen. Aber es wurde nicht besser. Sie hat Schwierigkeiten mit Erklärungsversuchen, warum die Forderungen der Vorfeld-Beschäftigten nicht erfüllt werden können. Das wäre "ungerecht gegenüber den anderen Mitarbeitern", die viel weniger verdienen. 

Die gut besetzten Infopoints geben gerne Auskunft, aber wo die GdF zu finden ist, wissen sie nicht. Misstrauisch wird gefragt: Wen wollen Sie sprechen, die GdF? Wieso niemanden von der Fraport? Wenn gestreikt wird, kann man wohl nicht die Information von der Gegenseite holen. Sie können mir nicht helfen. Kein Hinweis, wo die GDF ihr Büro hat. Nach Rückfrage beim Vorgesetzten erst recht nicht. 

Eine gigantische Meinungsmanipulation haben die Medien aufgebaut, eine "kleine Gruppe von 200 Leuten ist es, die die Fluggäste erpresst, die egoistisch nur an sich denkt". Eine Betriebsrätin der Fraport vermeldet, wenn die Vorfeldbeschäftigten höhere Löhne bekommen, "wird das bei anderen Kollegen abgezogen". Mit dieser Argumentation wäre jeder Streik zu erledigen. Da scheint die Angst hervor, den Streik der Vorfeldbeschäftigten für ihre berechtigten Forderungen könnten andere Belegschaften zum Beispiel nehmen, um den jahrelangen Lohnabbau offensiv zu beantworten. Passend kritisiert heute "Arbeitgeber-Präsident" Hundt die Metaller, 6,5 Prozent wären "realitätsfern" ...