Betrieb und Gewerkschaft

Opel: "Schließungspläne vom Tisch - ohne Wenn und aber!"

28.02.12 - Das ist die Überschrift einer neuen Ausgabe von "Der Blitz", gemeinsame Zeitung von Kollegen für Kollegen aller Opel-Werke und Zulieferer in Deutschland. Im Hauptartikel heißt es unter anderem:

Der Vorschlag des letzten "Blitz", die Pläne von GM im unbefristeten, konzernweiten selbständigen Streik zu Fall zu bringen, hat in allen Werken zu breiten Diskussionen über einen neuen Kampf geführt. "Erpressen lassen wir uns auf keinen Fall" - diese Stimmung sorgt für Nervosität und Hektik nicht nur bei den Boni-Managern. Hatte GM noch Mitte Februar die Auszahlung der ausstehenden 2,7-Prozent-Tariferhöhung aus 2011 verweigert, so ließen sie jetzt über den Bochumer Betriebsrat verbreiten, dass mit der kommenden Lohnabrechnung ausgezahlt wird.

Auch die kommende Tariferhöhung, das Urlaubs- und Weihnachtsgeld müssen voll ausgezahlt werden! Wir kampferfahrenen Opelaner müssen bei gewerkschaftlichen Streiks zur vollen Durchsetzung der Tarifforderungen vorne dran stehen!

Nach seinem Schein-Dementi spricht Stracke jetzt von länger dauernden Verhandlungen. Er wolle "Einvernehmen mit den Arbeitnehmervertretern" herstellen. Kaum läuft in den Belegschaften die Diskussion über selbständige Streiks gegen die GM-Pläne an - schon schaltet der GM-Vorstand auf Zeitgewinn um. Sollen wir uns erst mal beruhigen lassen? Stracke hat mit keinem Wort die Schließungspläne zurück genommen. Schluss mit den Verhandlungen hinter unserem Rücken! Der Betriebsrat hat dafür kein Mandat der Belegschaft. Nicht über Verzicht, nicht über Verlagerungen, nicht über Schließungen! Was soll die "Einhaltung der Verträge bis 2014"? Das ist in 22 Monaten, danach brauchen wir immer noch Arbeit.

Mit den "roten Zahlen" sollen Belegschaft und Öffentlichkeit auf die falsche Fährte gebracht werden. Es ist keine "Opel-Krise", sondern die Weltwirtschaftskrise steht vor einem neuen, tiefen Einbruch. Der Absatz der Autoindustrie sackte in Europa im Januar um knapp 7 Prozent nach unten und liegt schon fast wieder auf dem bisherigen Tiefstand von 2009. ... Es ist die nackte Profitgier und der mörderische Kampf um die Nr. 1 der Autogiganten, für die wir und die Autoarbeiter in anderen Konzernen und die Zukunft der Jugend geopfert werden sollen. Unverschämtheit, uns Arbeiter als Lauschepper und Almosenempfänger hinzustellen. ...

Dieses System bringt Klimakatastrophe, Massenarmut, Elend und Kriege - aber keine Zukunft für uns. Aber wenn die Ausbeutung des Menschen abgeschafft ist, können wir eine Gesellschaft aufbauen, in der der Mensch im Mittelpunkt steht.

Und wir können unsere ganzen Fähigkeiten und Ideen voll entfalten z.B. für eine Verkehrstechnik mit Null-Emissionen in Einheit von Mensch und Natur. Über die sozialistische Alternative müssen wir beraten. Oder sollen wir uns Tag für Tag erniedrigen lassen, immer weiter für Arbeitsplätze und höhere Löhne kämpfen müssen?

Die Schließungspläne für 2014 oder früher müssen jetzt verhindert werden! Gemeinsam mit Nirosta-Kollegen, die von gleichen Plänen betroffen sind!