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USA: "Terrorverdächtig", wer seine Privatsphäre schützt?

USA (Auslandskorrespondenz), 27.02.12: In den USA wird derzeit ein Flyer des FBI und des US-Justizministeriums zur Erkennung "verdächtiger Aktivitäten" verbreitet. Verhaltensweisen werden aufgelistet, die einen "Terrorverdacht" nahelegen. Dazu gehört die Nutzung von Internetcafes, die weiter entfernt liegen, die Nutzung von Tools zur Wahrung der Privatsphäre im Internet, namentlich von Diensten zur Anonymisierung beim Surfen im Internet oder die Verschlüsselung von E-Mails durch Benutzung von PGP, VPNs, Tor oder einer der vielen anderen Technologien für Anonymität und Privatsphäre im Internet.

Die Nutzung wird in dem Flyer direkt in die Nähe "terroristischer Aktivitäten" gestellt, die gemeldet werden müssten. Neben dem Versuch, die eigene Privatsphäre durch technische Mittel zu schützen, wird auch das Interesse für bestimmte Inhalte - etwa Informationen über "militärische Taktiken" oder "revolutionäre Literatur" - als potentielles Zeichen "terroristischer Aktivitäten" gewertet.

Welche Angst müssen die Herrschenden vor den werktätigen Massen haben, dass sie praktisch jeden als möglichen "Terroristen" einstufen, der sich vor staatlicher Bespitzelung schützt. Das FBI ermittelt nicht nur in USA, sondern in Zusammenarbeit mit anderen Geheimdiensten weltweit.

Ganz im Sinne seiner Weltherrschaftspläne bespitzelt der US-Imperialismus seit Jahren durch den Geheimdienst "National Security Agency" (NSA) mit 35.000 Beschäftigten rund um die Uhr den weltweiten Internetverkehr, unter anderem in Zusammenarbeit mit Microsoft und Google. Wieviele der 1,3 Milliarden Menschen weltweit mögen sie wohl als "Terroristen" einstufen?