Sozialismus
20.000 Euro Belohnung für Antikommunismus
Albstadt (Korrespondenz), 08.03.12: Die dreiste Gleichsetzung der Hitler-Faschisten mit linken, demokratischen und kommunistischen Kräften durch den Historiker Götz Aly, die dieser in einem Artikel der "Frankfurter Rundschau" verbreitet hatte, wurde vor kurzem bereits in der "Roten Fahne" kritisiert (siehe Ausgabe 7/2012, S. 23). Seit gut zwei Jahrzehnten fährt Aly, der sich selbst als ehemaliger Linker sieht, auf dieser Schiene und verdient mit Antikommunismus gutes Geld.
Für sein letztes Buch mit dem Titel "Warum die Deutschen? Warum die Juden? – Gleichheit, Neid und Rassenhass 1800 bis 1933" soll er nun den mit 20.000 Euro dotierten Ludwig-Börne-Preis bekommen. Zur Begeisterung der Herrschenden hat er sich so geläutert, "dass ihm heute nicht mehr der Kapitalismus, sondern der Sozialneid als Grund des nationalsozialistischen Antisemitismus erscheint" ("FAZ", 1.3.12). Damit sind die Monopole natürlich fein raus, die zwar Hitler finanzierten und in den Sattel hoben, aber an seinem Rassenwahn natürlich gänzlich unschuldig sind – der kam laut Aly von unten, von den Linken und den "sozialneidischen" Massen!
Zu den berufenen Stiftungs-Vorstandsmitgliedern, die solch kruden Unsinn gerne hören und verbreitet sehen, zählt auch der Verleger Hubert Burda – ein Reaktionär und Arbeiterfeind, der durch massive Arbeitsplatzvernichtung und Lohndrückerei bekannt ist.