Betrieb und Gewerkschaft
Mehr als 5.500 Metaller demonstrierten durch Ludwigsburg
Ludwigsburg (Korrespondenz), 23.03.12: Mehr als 5.500 Kolleginnen und Kollegen marschierten am 22. März in einem Zug direkt von den Ludwigsburger Betrieben zum Treffpunkt, unten ihnen auch die Kinder von Metallern mit einem Transparent zum Internationalen Frauentag. Vor dem Bahnhof wurden sie bereits von Delegationen aus Betrieben der ganzen Region empfangen. Allein 400 Kollegen aus dem Daimler-Werk Sindelfingen, aus verschiedenen Bosch-Werken und weitere zahlreiche Delegationen füllten bereits in der schönsten Frühlingssonne den Sammelplatz. Belegschaften, die mit kämpferischen Auseinandersetzungen von sich reden machten - wie die Kollegen von Allgaier - wurden mit besonderem Beifall begrüßt.
In verschiedenen selbst gemalten Schildern wurde die Managergehälter aufs Korn genommen, aber auch der unverschämte Vergleich der Metaller mit "Rattenfängern" durch den Kapitalistenchef Kannegiesser. Auch die Leiharbeit treibt viele Kollegen um, die anprangern, dass man damit keine Familie gründen kann. Viele Kollegen haben mit diesem System noch mehrere Rechnungen offen und wollen insgesamt für eine bessere Zukunft kämpfen. Unter den Demonstranten waren auch viele Gruppen von Jugendliche, die lautstark die unbefristete Übernahme forderten, die auch viele älteren Kollegen sehr am Herzen liegt.
Dass der Kampf gegen Lohnraub heute international geführt werden muss, stieß auf breite Zustimmung, zumal auf dem Platz selbst verschiedene Nationalitäten vertreten waren. Dazu passte genau die neue Druckausgabe der "Roten Fahne" mit dem Titel "Offensiv gegen Lohnraub und Arbeitsplatzvernichtung", von der mehr als 50 vertrieben wurden. Es wurden auch Unterschriften für die "Dortmunder Erklärung" gesammelt und der nächste Internationale Automobilarbeiterratschlag bekannt gemacht. Die Metaller müssen nun den Ball der Stahlarbeiter und der Verdi-Kollegen mit ihren massiven Warnstreiks aufgreifen. Dafür war die Demonstration heute ein guter Anfang.