Sozialismus
Protestnote gegen verordneten Antikommunismus in Ziegenhals
30.03.12 - Im Sporthaus Ziegenhals in Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald fand am 7. Februar 1933 die erste illegale Sitzung des Zentralkomitees der von den Faschisten verbotenen Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) statt. Dort hielt der Vorsitzende Ernst Thälmann eine historische Rede. Er sprach sich gegen eine Verharmlosung des Antritts des Hitler-Faschismus aus und rief zur Schaffung der Einheit von Kommunisten, Sozialdemokraten, Christen und Parteilosen, zu deren Sturz auf. Das Verhalten der Gemeinde Königs Wusterhausen gegenüber dem Gedenken daran ist ein Skandal. Dazu schreibt der Freundeskreis der Freundeskreis der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals in einer aktuellen Pressemeldung:
"Der Freundeskreis (...) tritt nach dem ungeheuerlichen Abriss der Gedenkstätte im Jahr 2010 für ihre Wiedererrichtung am authentischen Ort ein. Jeder Schritt, der in diese Richtung geht und dieses Anliegen unterstützt, ist hilfreich und willkommen. Nicht hilfreich ist es jedoch - wie die Kommune Königs Wusterhausen (KW) ins Gespräch brachte - dort einen Gedenkstein zu errichten, mit dem man letztlich nur vorgibt, den Anschein erwecken zu wollen, als ob man sich auch des kommunistischen Widerstands gegen die Nazis erinnern will und ihn ehren möchte.
Davon ist in der von SPD, CDU und FDP geplanten Inschrift jedoch nicht die Rede: 'In Erinnerung an den Widerstand gegen Diktatur und Gewaltherrschaft'. (...) Damit wird der deutsche Faschismus gegenüber zahllosen Diktaturen, die es in der Menschheitsgeschichte und auch im 20. Jahrhundert in Europa gab, grob verharmlost. Seine Opfer und die, die Widerstand leisteten, werden verhöhnt. (...) Ernst Thälmann selbst fiel durch Mörderhand im KZ Buchenwald."
Der Freundeskreis ruft zu einer Unterschriftensammlung gegen die geplante antikommunistische Inschrift auf. Die Liste dazu und die gesamte Protestnote kann hier im pdf-Format herunter geladen werden.