Betrieb und Gewerkschaft

Duisburg: TKS-Schienentechniker legen Arbeit nieder und marschieren nach Hamborn

Duisburg (Korrespondenz), 03.04.12: Die rund 350 Stahlarbeiter von TKS-Schienentechnik in Duisburg, deren Werk stillgelegt werden soll, haben heute Vormittag um 10 Uhr die Arbeit niedergelegt und sind vom Tor 1 in Bruckhausen zum Abteizentrum in den Stadtteil Hamborn marschiert. Der Zug, dem sich auch Delegationen und Beschäftigte anderer Werke, insbesondere der TKS-Betriebe, anschlossen, wuchs auf rund 500 Teilnehmer an. Am Abteikeller angekommen, wurden die Kollegen von TKS-Schienentechnik dann im Saal vom Bundestagsabgeordneten der SPD, Johannes Pflug, empfangen. Hier wurde die Öffentlichkeit unter dem Vorwand, es sei eine interne Betriebsversammlung, ausgeschlossen.

Viele Kolleginnen und Kollegen hatten Kritik an der gewählten Route und wollten stattdessen mit einer klaren Kampfansage über die verkehrsreiche Bundesstraße B8 und den Hamborner Altmarkt laufen. Auf dem Marsch gab es ein offenes Mikrofon. Reden, vor allem eine der MLPD, die die internationale Solidarität der Stahlarbeiter betonte, wurden mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Eine Erklärung der Montagsdemonstration vom Vortag wurde verlesen und mit großem Beifall begrüßt. Insgesamt waren sich die Stahlarbeiter einig, dass gekämpft werden muss. Über das wie gingen die Meinungen noch auseinander.

Die Betriebsrats-Führung und einige der anwesenden IG-Metall-Funktionäre wiegelten eher ab, mit der Begründung, man dürfe "sein Pulver nicht gleich verschießen", erst müsse sich "die Politik" zu Wort melden. Dagegen fand der Hinweis Unterstützung, dass ja Schlecker zeigt, was von "der Politik" zu erwarten ist und dass Angriff die beste Verteidigung ist. Die Stimmung war aufgeschlossen und nachdenklich. Der Kreisverband der MLPD verteilte seine Solidaritätserklärung an die Arbeiter und die Bevölkerung, die mit Interesse aufgenommen wurde. Sie kann hier herunter geladen werden.